Plastik ist überall: in unserem Alltag, in unseren Ökosystemen und auch in unserem Körper. Und es wird immer mehr: Während in den 1950er Jahren knapp 1,5 Millionen Tonnen Plastik pro Jahr hergestellt wurden, sind es heute fast 400 Millionen Tonnen. So nützlich wie Plastik ist, so viele Probleme und Risiken bringt es auch mit sich. Und diese Probleme und Risiken sind sehr langlebig, denn Kunststoffe sind chemisch sehr stabil, wodurch es teilweise hunderte von Jahren dauert, bis Plastik sich zersetzt. Bei der Zersetzung geben Kunststoffe dann giftige und hormonell wirksame Zusatzstoffe wie Weichmacher, Flammschutzmittel und UV-Filter in ihre Umwelt oder an den Organismus, der das Plastik aufnimmt, ab.
Plastik sammelt sich überall in der Umwelt. Selbst in den entlegensten Gebieten wie der Antarktis ist mittlerweile Plastikmüll vorzufinden. Und im Nordpazifik gibt es einen Plastikstrudel, den Great Pacific Garbage Patch, der mittlerweile doppelt so groß ist wie Texas. Laut Umweltbundesamt treiben mittlerweile auf jedem Quadratkilometer Meeresoberfläche durchschnittlich 13.000 Plastikmüllpartikel. Weltweit gelangen rund 80 Prozent des Plastikmülls vom Land ins Meer beispielsweise im Form von Verpackungen, der restliche Anteil wird durch Schiffe und den Fischfang verursacht. Mehr als eine Million Seevögel und weitere 135.000 Meereslebewesen wie Schildkröten, Delfine oder Wale kommen jährlich durch den Plastikmüll im Meer um, da sie diesen entweder fressen oder sich in ihm verheddern.
Während des Gebrauchs von Plastik können sich zahlreiche Schadstoffe lösen und in den menschlichen Körper gelangen. Beispielsweise bei der Nutzung von Plastik- oder Konservendosen. Ein Beispiel hierfür wären Weichmacher oder der Stoff Bisphenol A, welche hormonell wirkt und im Verdacht steht, Herz-Kreislaufprobleme, Diabetes oder Fettleibigkeit beim Menschen hervorrufen zu können. Insbesondere auch für Kinder ist der Wirkstoff gefährlich, da er die Entwicklung stören kann.