Mehrere Personen stehen auf einer von der Naturschutzorganisation Naturefund angelegten Dynamischen Agroforstparzelle in Bolivien
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Videobericht: Naturefund fördert nachhaltige Landwirtschaft in Bolivien

Bolivien verzeichnet eine der höchsten absoluten Waldverlustraten der Welt. Wälder weichen im großem Stil Rinderweiden, Sojafeldern, Coca- oder Zuckerrohrplantagen – und den etwa 700.000 kleinbäuerlichen Betrieben des Landes.

Kleinbauern und Klimawandel befeuern Abholzung

Die Kleinbauern produzieren den Großteil der Lebensmittel des Landes, halten Vieh und bauen mit traditionellen Methoden vor allem für die Eigenversorgung, aber auch für den Verkauf auf Märkten an. Doch mit dem Klimawandel einhergehende Veränderungen mit längeren Trockenzeiten und steigenden Temperaturen machen den Kleinbauern zu schaffen. Wasserquellen versiegen in der Trockenzeit, die Ernte auf den Feldern verdorrt. Um unter diesen Bedingungen weiter Landwirtschaft betreiben zu können, erschließen die Kleinbauern durch Brandrodungen neue Anbauflächen, was zu noch mehr Waldverlust und den damit einhergehenden negativen Folgen führt.

Auch in unserem Projektgebiet nahe der Stadt Cochabamba konnte die Einrichtung des Nationalpark Tunari die Abholzung des Waldes nicht verhindern. Alleine in den Jahren von 2001 bis 2021 verschwanden laut Global Forest Watch in Cochabamba 256 Hektar Baumbestand – ein Rückgang um 9,3 % seit dem Jahr 2000.

Dynamischer Agroforst schafft kleine Naturparadiese an abgeholzten Andenhängen

Um an den Andenhängen rund um Cochabamba in Bolivien wieder intakte Wälder mit einer vielzähligen Tier- und Pflanzenwelt aufzubauen, unterstützt Naturefund Kleinbauernfamilien bei der Umstellung auf eine nachhaltigere Form der Landwirtschaft, den Dynamischen Agroforst. Statt in Monokultur bauen die Bauern und Bäuerinnen auf ihren Parzellen vielfältige Nutzpflanzen an, daneben insbesondere lokale Bäume wie Moje und Aliso, die den Boden mit Biomasse versorgen, die Fruchtpflanzen unterstützen und der Wiederaufforstung und Wiederherstellung des natürlichen Ökosystems dienen. Teilweise wachsen so auf ein und derselben Parzelle mehr als 40 Arten, welche miteinander interagieren, sich Schatten spenden, Nährstoffe über die Wurzeln austauschen. So entsteht nach und nach ein naturwaldähnliches System, welches unfruchtbare Böden wieder fruchtbar macht und für stabile Ernteerträge sorgt, welche sowohl für den Eigenbedarf genutzt, als auch auf dem Markt verkauft werden können. Naturefund hat bisher etwa 300 Familien in Bolivien unterstützt – und die Nachfrage ist weiterhin hoch.

In einem neuen Video berichtet die Geschäftsführerin von Naturefund, Katja Wiese, direkt vor Ort aus einer Dynamischen Agroforstparzelle über das Projekt und ihre Eindrücke.

Helfen Sie uns dabei, das Projekt weiter voranzutreiben! Ab einer Spende von 6 € pflanzen Sie einen Baum in den Anden Boliviens und unterstützen zeitgleich Bauernfamilien bei der Umstellung auf eine nachhaltigere Anbaumethode!

Jetzt Baum in Bolivien pflanzen!