Fungizide

Fungizide sollen schädliche Pilzkrankheiten an Pflanzen reduzieren. Diese treten vor allem bei Kulturpflanzen häufig auf.

Wie werden Fungizide eingesetzt?

Tomaten und Kartoffeln werden häufig von der Knollenfäule befallen, Wein, Gurken und Rosen hingegen vom Mehltau. Um die schädlichen Pilzkrankheiten von Pflanzen fern zu halten, werden Fungizide zu ihrer Bekämpfung eingesetzt. Ähnlich wie Insektizide bringt man sie außerdem zur Beizung von Saatgut aus.

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen fungizid-intensiven Kulturen wie Getreide, Kartoffeln oder Raps und relativ fungizid-extensiven Kulturen wie Mais oder Zuckerrüben. Die Einteilung erfolgt abhängig der spezifischen Schaderregersituation. Im Extremfall kann die Anwendungshäufigkeit der Fungizide bei 10 Behandlungen pro Saison liegen, wie beispielsweise bei der Kartoffel, oder bei 20, wie bei dem Apfel.76

Fungizide in Lebensmitteln

Rückstände von Fungiziden in Lebensmitteln werden seltener analysiert als Rückstände von Glyphosat oder Insektiziden. Die Lebensmittelüberwachung in Bayern stellte bei Untersuchungen von Fungiziden in Feldsalaten fest, dass 35 von 44 untersuchten Feldsalaten Fungizide beinhalteten. Neun Proben (20,5%) überschritten dabei außerdem die gesetzliche Höchstmenge.

In den letzten Jahren kam es zu einer deutlichen Erhöhung der Grenzwerte im Feldsalatanbau: 2008 hatte das Pilzbekämpfungsmittel Iprodion noch einen Grenzwert von 10 Milligramm pro Kilogramm Salat, 2015 dann bereits einen Grenzwert von 20 Milligramm. Für den Wirkstoff Boscalid galt 2008 ebenso ein Höchstwert von 40 Milligramm pro Kilogramm Salat und auch dort stieg bis 2015 der Grenzwert auf 50 Milligramm pro Kilogramm an.

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Unser täglich Gift

Die aufgeführten Daten und Fakten stützen sich auf das Buch "Unser täglich Gift" von Johann G. Zaller, Ökologe an der Wiener Universität für Bodenkultur sowie Experte der Österreichischen Biodiversitätskommission.

"Unser täglich Gift"