Eine Vielzahl an Treibhausgasen wirken auf den Treibhauseffekt, aber nicht jedes dieser Gase wirkt mit gleicher Intensität auf den Klimawandel. Die relevantesten Treibhausgase für den Klimawandel sind Kohlendioxid, Methan, Lachgas und Fluorkohlenwasserstoffe.
Ein Index, erhoben von einer Expertenkommission des „Intergovernmental Panel on Climate Change“ der Vereinten Nationen (IPCC), soll bei dem allgemeinen Verständnis von Treibhausgas-Äquivalenten Abhilfe schaffen. Dafür wurde das sogenannten „Globale Erwärmungspotential“ erhoben. Dieser Index gibt an, in welchem Verhältnis ein Treibhausgas in Bezug zur Wirkung des Kohlenstoffdioxids auf die Erderwärmung innerhalb eines definierten Zeitraums steht. Häufig werden hier Zeitspannen von hundert Jahren betrachtet. Es handelt sich also um eine erhobene Maßeinheit, welche die Klimawirkung verschiedener Gase vereinheitlicht angibt. Umgerechnet werden Treibhausgasemissionen in CO2-Äquivalente mit der Einheit CO2e.
Die meisten Treibhausgase sind in unterschiedlich hohen Mengen in der Atmosphäre vorhanden und sogar meist in einem sehr viel geringerem Maß als CO2, haben aber dennoch eine stärkere Wirkung auf die Erderwärmung. Hier drei Beispiele:
Methan: Wirkt sich in seinem Vorkommen im Vergleich zu Kohlenstoffdioxid ca. 21-mal so stark auf die Erwärmung aus. Trotz geringeren Aufkommens ist es also um ein Vielfaches stärker am Treibhauseffekt beteiligt. Es entsteht vor allem im Bereich der Tierhaltung, bei großen Mengen Reisanbau in der Landwirtschaft, oder entweicht beim Auftauen von Permafrostböden.
Lachgas: Wirkt sich mit seinem Erwärmungspotenzial ca. 310- mal so stark aus und entweicht vor allem beim landwirtschaftlicher Überdüngung der Böden.
Fluor-Kohlenwasserstoffe (HFKW): Kommen vor allem in Kühlmittelstoffen vor, wie z. B. im Kühlschrank. Sie sind heute verboten und das aus gutem Grund: Ihr CO2-Äquivalent kann einen Wert von mehreren 1000 haben.
Kohlenstoffdioxid ist in der Indexierung leitendes Element, denn von allen Treibhausgasen hat dieses aufgrund seines anteilig großen Vorkommens den größten Effekt auf die globale Erderwärmung. Der Treibhauseffekt kurz erklärt: Das Sonnenlicht wird durch die Atmosphäre in Wärmestrahlung umgewandelt. Die Treibhausgase verhindern die notwendige Rückstrahlung in das Universum und die Atmosphäre erhitzt sich. Ist das Verhältnis von Einstrahlung zu Rückstrahlung in Balance, herrscht auf der Erde eine mittlere Temperatur von +15 Grad Celsius, welches das Leben überhaupt erst ermöglicht. Erhöhen sich die Anteile der Treibhausgase zu sehr, ist die Rückstrahlung der Wärme in notwendigen Maße nicht mehr möglich und die Atmosphäre erhitzt sich. Im schlimmsten Fall werden klimastabilisierende Ökosysteme aus ihrem natürlichen und synergetischen Gleichgewicht gebracht.
Tiefere Inhalte finden Sie in unserem Kapitel Klimafakten.
Der Index CO2-Äquivalent hilft also bei der Berechnung der Emissionslast, bringt die verschiedenen Treibhausgase in ein vergleichbares Verhältnis und macht dadurch eine zielgenaue Kompensationsleistung erst möglich. Ein einfaches Beispiel: Bei einer Flugreise samt Hin- und Rückflug nach Indonesien (Frankfurt am Main Airport, Frankfurt - Ngurah Rai (Bali) International Airport, Denpasar) fallen für eine einzelne Person rund 8,8 Tonnen CO2-Äquivalent an. Bei der Errechnung hilft der CO2-Rechner, der mit Daten gemäß dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) rechnet und damit alle klimawirksamen Effekte des Flugverkehrs mit ein bezieht. Das BMU gibt neben Daten für Flugzeugreisen auch Emissionsdaten für die Bereiche Wohnen, Auto oder Nahrung aus.
Der CO2-Rechner des Blue Planet Certificates kann sogar noch tiefere Lebens- und Geschäftsbereiche menschlichen Wirkens in Form von CO2-Äquivalenten berechnen. Hier können beispielsweise zielgenaue Daten für vereinzelte Logistikprozesse, Event-Bereiche oder Kantinen-Details mit in die ganz persönliche Klimabilanz aufgenommen werden und der exakte individuelle CO2 Fußabdruck wird anschaulich.
Quellen:
Was sind CO2-Äquivalente? Bedeutung, Definition, Erklärung; Nationale Treibhausgas-Inventare 1990 bis 2019; Treibhausgas-Emissionen in Deutschland