Moore sind Klimawunder und wichtige Lebensräume für die Artenvielfalt. Dennoch werden Moore immer noch zerstört - auch in Deutschland, z. B. durch Torfabbau. Seit 2017 kauft Naturefund gemeinsam mit dem NABU Moorflächen in Niedersachsen. Bis heute konnte Naturefund rund 120.000 m² Moor kaufen und dauerhaft für die Natur sichern. Helfen Sie uns, weitere Moorflächen dauerhaft zu sichern
Start: April 2017
Ende: noch offen
Hambergen in Niedersachsen, zwischen Bremen und Bremerhaven im Landkreis Osterholz, zwischen zwei Geestrücken gelegen.
Größe der bisher gekauften Fläche im Hamberger Moor:
120.000 m2
Ziel insgesamt:
200.000 m²
Eigentümer wird der NABU Niedersachen. Die Ortsgruppen NABU Hambergen und NABU Osterholz-Scharmbeck werden gemeinsam mit der Naturschutzbehörde des Landkreises Osterholz das Moor betreuen und schützen.
Weitere Tierarten im Hamberger Moor:
Kreuzotter
Kommt regelmäßig in degenerierten Hochmoorflächen vor. In Gebüschen und Heidegebieten jagt sie nach Eidechsen, Fröschen und Mäusen. Im Winter schläft sie in Gruppen in abgetrockneten Torfrippen, die sicher vor Frost und Hochwasser sind. Sie werden bis zu 70 cm lang.
Sie steht auf der Roten Liste der gefährdeten Tierarten.
Ringelnatter
Sie jagt an Gewässern in Niedermoor- und Hochmoorbereichen. Die Männchen können bis zu 75 cm lang werden. Ringelnattern ernähren sich hauptsächlich von Amphibien.
Moorfrosch
Der Moorfrosch ist die säureresistenteste Froschart und kann am Übergang von Nieder- zu Hochmoor in Gräben, wassergefüllten Handtorfstichen und Kleingewässern siedeln. Die Männchen sind blaugefärbt.
Er ist „streng geschützt“ nach FFH-Richtlinie.
Kranich
Die großen Gewässerflächen im Teufelsmoor werden wieder seit einigen Jahren vom Kranich auf seine Reise in den Süden als Rast- und Futterplatz genutzt. Mittlerweile können wieder jedes Jahr im Spätsommer/Herbst tausende Kraniche auf ihrem Durchzug im Teufelsmoor beobachtet werden. Der NABU Hambergen bietet jährlich sehr gut besuchte Exkursionen zur Kranichbeobachtung an. Der Landeanflug großer Gruppen in der Abenddämmerung ist spektakulär und die typischen Rufe der großen Vögel sind unvergesslich.
Einzelne Kranichpaare haben sich inzwischen als Brutpaare angesiedelt. Auch im Hamberger Moor werden mittlerweile Brutpaare vermutet.
Hochmoorbläuling
Der Schmetterling kann im Landkreis nur an zwei benachbarten Flächen beobachtet werden: Im Hamberger Moor und im Niedersandhausener Moor. Er ist damit die exklusive Tierart im Hamberger Moor. Männchen und Weibchen sind violett-/lilablau gefärbt.
Sie fliegen von Juni bis August. Die Raupen ernähren sich von Blättern z. B. der Moos-, Rausch,- Heidelbeere.
Er steht auf der Roten Liste der gefährdeten Tierarten.
Libellen
Im Moor leben speziell an das Biotop angepasste Arten. Wärmeliebende Arten bzw. deren Larven nutzen den starken Aufheizeffekt der Moorgewässer. Die Libellen brauchen das Torfmoospolster und senkrechte Pflanzen wie Wollgras und Seggen am Gewässerrand.
Die Hochmoor-Mosaikjungfer gehört mit Spannweiten von 9 bis 10 cm zu den größten Libellenarten in Deutschland. Sie sind von Juli bis September aktiv. Das Weibchen sticht die Eier in die Torfmoose ein. Sie steht auf der Roten Liste der gefährdeten Tierarten.
Besondere Pflanzenarten im Hamberger Moor:
Wollgras (Eriophorum vaginatum)
Wollgrasarten fallen durch ihre weißen Fruchthaare auf, die wie Wattebäusche im Wind taumeln. Die Fruchthaare erleichtern die Ausbreitung der Samen durch den Wind. Es gibt spezielle Arten, die auf Bulten oder in Schlenken wachsen.
Sonnentau (Drosera)
Der mittlere Sonnentau wächst auf feuchten Flächen, häufig an Trittstellen des Wildes. Er kann zeitweise unter Wasser wachsen. Der Rundblättrige Sonnentau wächst auf eher trockenen Flächen. Durch die tierische Nahrung bessert der Sonnentau seinen Nährstoffhaushalt auf. Er steht unter Naturschutz.
Gagelstrauch (Myrica gale)
Ursprünglich ist er im Randbereich des Moores anzutreffen. Es gibt Pflanzen beiderlei Geschlechts. Der Gagelstrauch gibt dem Moor den typischen Geruch und blüht von April bis Mai. Von den Moorbewohnern wurde er zwischen die Wäsche gelegt, weil der Geruch Wollmotten abschreckt. Er wurde auch als Hopfenersatz zur Bierherstellung verwendet. Das Bier „Gageleer“ in Belgien wird auch heute noch mit Gagelstrauch hergestellt und dort angeboten. Da Moore immer seltener werden, steht auch der Gagelstrauch auf der roten Liste der gefährdeten Pflanzenarten.
Das Hamberger Moor ist ein ehemaliges Hochmoor und Teil des bekannten Teufelsmoores. Es liegt nur wenige Kilometer vom berühmten Künstlerdorf Worpswede entfernt. Obwohl das Moor in einem Naturschutzgebiet liegt, sind noch viele Flächen im Privatbesitz und werden landwirtschaftlich genutzt, was vielfach bedeutet, dass die Moorflächen kontinuierlich entwässert werden.
2017 konnte Naturefund dank zahlreicher privater Spenden und der Unterstützung von unserem langjährigen Förderer La'Bio! Moorflächen von insgesamt 28.397 m2 kaufen. Dabei handelt es sich um zwei Flächen, mitten in der Kernzone des Moores. Beide Flächen sind ein ehemaliges Hochmoor mit Pfeifengras in verschiedenen Degenerationsstufen sowie vereinzelt Moorheide. Zunehmender Birkenaufwuchs zeigt jedoch die starke Entwässerung der Fläche an. Birken transpirieren viel Wasser über ihre Blätter und tragen so zum Wasserverlust des Moores bei.
Gemeinsam mit unserem lokalen Partner, dem NABU Hambergen wollen wir durch Anstau der Entwässerungsgräben in Verbindung mit Entkusselungsmaßnahmen (Entnahme der Birken) die naturnahe Vegetation mit Wollgrasstadien und Torfmoos-Schwingrasen wieder entwickeln.
Moore sind ein wichtiger Lebensraum für seltene Pflanzen und Tiere, wie dem Sonnentau und der Kreuzotter. Auch der streng geschützte Graue Kranich (Grus Grus) findet hier ein Zuhause.
Erst vor einigen Jahren tauchte der Kranich als Gast während der Vogelzüge auf. Dank einiger Renaturierungsmaßnahmen sind bereits ein paar flache Moorseen entstanden, ideal für Kraniche, um hier geschützt vor Fressfeinden zu brüten. Mittlerweile vermutet man, dass ein Kranichpaar im Hamberger Moor brütet, was eine Sensation wäre.
Weitere bedeutende Arten, die im Moor vorkommen sind: Bekassine, Krickente, Uferschnepfe, Moorfrosch, die Libelle Mosaikjungfer und der sehr seltene Schmetterling Moorbläuling.
In Zeiten des Klimawandels ist der Schutz von Mooren extrem wichtig. Moore speichern Biomasse und damit CO2 im Torf und das über Jahrtausende. Wird das Moor entwässert und der Torf abgebaut, entweicht das gespeicherte CO2 früherer Jahrhunderte in die Atmosphäre. Gleichzeitig wird das Moor und seine Funktion als CO2-Speicher zerstört.
Zwar bedecken Moore weltweit gerade einmal 3 % der Erdlandfläche und dennoch speichern sie 30 % des natürlichen CO2. Dabei wachsen Moore, vor allem Hochmoore, sehr, sehr langsam, im Schnitt etwa 1 mm pro Jahr. Dennoch werden Moore immer noch zerstört – auch in Deutschland, z. B. durch Torfabbau.
Dabei sind Moore hocheffiziente Klimaschützer, denn ein Moor kann das 30-fache seiner Trockenmasse an Wasser speichern und ist somit ein natürliches Rückhaltebecken im Falle einer Überschwemmung. Gleichzeitig ist ein Moor eine natürliche Klimaanlage, da es in Zeiten von Trockenheit Wasser im großen Stil verdunstet.
Dieses Projekt wird gefördert von der Deutschen Postcode Lotterie , La'BiO! und VRK
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