Die Äskulapnatter ist die größte Schlange Europas. Sie wird zwischen 1,20 m und 1,50 lang und ist für den Menschen völlig ungefährlich. Rund um Wiesbaden hat sie ihr nördlichsten Verbreitungsgebiet und einen ihrer letzten Lebensräume in Deutschland. Doch ihr Lebensraum wird zunehmend zerstört. Naturefund kauft daher Grundstücke, um diese als Schutzgebiete für diese seltene Schlange zu gestalten. 196 Patinnen und Paten halfen uns dabei, insgesamt 3.000 m² in Wiesbaden-Frauenstein für die seltene Äskulapnatter zu sichern. Einen großen Dank vom Naturefund-Team.
Start: September 2016
Ende: April 2017
Wiesbaden-Frauenstein
rund 3.000 m²
Das Naturschutzhaus Wiesbaden ist Partner von Naturefund in diesem Projekt. Eigentümer der 649 m² wurde Naturefund. Das gesamte Schutzgebiet wird von beiden Organisationen das Jahr über betreut.
Das Projekt zum Schutz der Äskulapnatter wurde von der UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgezeichnet. Die Ehrung der UN-Dekade wird an Projekte vergeben, die in vorbildlicher Weise dazu beitragen, die biologische Vielfalt zu erhalten.
Die Äskulapnatter ist die größte Schlange Europas. Sie wird zwischen 1,20 m und 1,50 m lang und sie jagt hauptsächlich Mäuse. Für den Menschen ist sie völlig ungefährlich. Mit ihrer sehr schuppigen Haut kann sie elegant Bäume hochklettern, selbst solche mit glatter Rinde.
Im Mittelmeerländer und Kleinasien ist sie häufiger anzutreffen, doch in Deutschland ist sie extrem selten. Hier kommt die Äskulapnatter nur an drei Standorten vor: An den Donauhängen bei Passau, in Südhessen am Neckarufer und in einigen Tälern vom südlichen Odenwald sowie rund um Wiesbaden, Schlangenbad und dem Rheingau, wo ihr nördlichstes Verbreitungsgebiet überhaupt ist. Diese drei Populationen liegen stark isoliert und es besteht kein Austausch zwischen ihnen.
Die Natter besiedelt ein großes Spektrum an Lebensräumen. Rund um Wiesbaden findet man sie vor allem an Trockenhängen, in und am Rande von lichten Laubwäldern, in Bachtälern und auf Streuobstwiesen. Der Lebensraum dieser völlig ungefährlichen Schlange ist jedoch durch den massiven Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft und durch Siedlungserweiterungen immer weiter am Verschwinden. Zudem werden jedes Jahr zahlreiche Tiere durch den Straßenverkehr oder Mäharbeiten getötet. Daher ist die Äskulapnatter in Deutschland in der Roten Liste der Tiere als „stark gefährdet“ eingestuft.
Der Name Äskulapnatter ist an den des griechischen Heilgottes Asklepios angelehnt, der sogar Tote wieder zum Leben erwecken haben sollte. Er stützte sich bereits in den ältesten mythologischen Darstellungen auf den berühmten Äskulapstab, einen Stab, um den sich eine Schlange wickelt – die Äskulapnatter. Dieses Symbol ist bis heute auf der ganzen Welt das Wahrzeichen der Ärzte und Apotheker.
Naturefund hat in einem Tal bei Wiesbaden-Frauenstein gemeinsam mit dem Naturschutzhaus Wiesbaden ein Grundstück von 649 m² gekauft und als Lebensraum für die Nattern gestaltet. Dieses Tal besteht mit seiner reich strukturierten Landschaft aus einem Mosaik von verschiedenen Biotopen, die der Schlange Deckung, offene Plätze zum Sonnenbaden, ein ausreichendes Nahrungsangebot, Eiablageplätze und frostfreie Räume für die Überwinterung bieten. Es ist ein idealer Lebensraum für die Äskulapnatter.
Zusätzlich zu den 649 m² wurden weitere 760 m² Naturefund als Biotop für die Schlange gestalten. Ein ebenfalls angrenzendes Grundstück von 1.753 m² von der Stadt Wiesbaden wird ebenfalls von Naturefund und dem Naturschutzhaus betreut. Unser Ziel ist, die biologische Vielfalt in diesem Gebiet zu erhalten und der bedrohten Äskulapnatter die Chance zu geben, sich in einem geschützten Umfeld ungestört zu vermehren.
Diese rund 3.000 m² haben wir als Schutzgebiet für die Schlange eingerichtet. Dafür wurde ein erster Eiablageplatz mit feuchter Gärwärme aufgebaut und zwei geschützte Lichtungen mit Sonnenplätzen für die Schlangen geschaffen. Weitere Eiablageplätze und geschützte Orte zum Sonnenbaden werden in den kommenden Jahren aufgebaut und anschließend vom Naturschutzhaus Wiesbaden und Naturefund betreut.
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