Ein halbes Jahr vor Beginn der in Bonn stattfindenden UN- Naturschutzkonferenz hat Bundesumweltminister Sigmar Gabriel eine nationale Strategie zur biologischen Vielfalt vorgelegt, die mehr Arten- und Biotopschutz verspricht.
Zwei Prozent in Deutschland soll Wildnis sein
Liebe Leserin, lieber Leser,
Nach 15 Jahren hat die Bundesregierung nun endlich das Übereinkommen über die biologische Vielfalt (CBD) aus dem Jahr 1992 unterzeichnet und sich damit wie jedes Mitgliedsland verpflichtet, eine eigene Strategie zu entwickeln. Die Bundesregierung will dabei bis 2020 zwei Prozent der Landesfläche als Wildnis schützen sowie bis 2020 den Anteil an Waldfläche, auf der sich der Wald natürlich entwickeln kann, auf fünf Prozent steigern. Des Weiteren hat die Bundesregierung festgeschrieben, bis 2015 höhere Entwicklungshilfegelder für den internationalen Naturschutz in den ärmsten Ländern der Erde bereit zu stellen.
Deutschland verpflichtet sich
Von den 190 Vertragsstaaten der CBD haben bis heute 147 Länder eine eigene Strategie entwickelt. Das festgeschriebene Ziel der Konvention ist es, den Artenverlust bis 2010 deutlich zu reduzieren. Deutschland hat sich sogar dazu verpflichtet, ihn ganz zu stoppen.
Mehr Arten denn je sind bedroht
Die Bedrohung für die Vielfalt an Arten und Lebensräumen ist jedoch nach wie vor steigend: Mit weltweit 16.306 Arten stehen mehr denn je bedrohte Arten auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion. In Deutschland sind 5.711 heimische Tierarten in ihrem Bestand gefährdet und mehr als zwei Drittel der insgesamt 690 verschiedenen Biotoptypen wie Meeres- und Küsten- oder Gewässerbiotope als gefährdet eingestuft.