Dichter grüner Regenwald in Costa Rica
· Prof. Tina Kitzing, Beuth Hochschule Berlin

Costa Rica im Ausnahmezustand

Tina Kitzing, Professorin der Beuth Hochschule Berlin, war im Auftrag von Naturefund und unserer Partnerhochschule in Costa Rica unterwegs, wo sie aufgrund der politischen Maßnahmen einige Monate feststeckte. In ihrem Artikel berichtet sie von den dortigen Zuständen und was sie alles erlebt hat.

Grenzen wurden geschlossen

Zur Zeit des Lockdown im März 2020 war ich gerade bei dem Projekt von Naturefund in Costa Rica, um mit dem Projektleiter Oscar von der Fundacion Universidad de Golfito weitere Pläne für die Klimabrücke zu schmieden. Dann wurden die Grenzen geschlossen und ich steckte für Monate in Costa Rica fest.

Eigentlich ein schöner Traum, der sich jedoch zum Alptraum wandelte. Zu Beginn, als die Touristen aus Costa Rica abzogen, und z. B. Strände geschlossen, Fahr- und Versammlungsverbote ausgesprochen wurden, haben sich sehr viele Tiere gezeigt, die neugierig Gebiete erkundet haben, die sonst für sie zu gefährlich waren. Auch Einheimische haben Tiere gesehen, die sie lange nicht mehr oder sogar noch nie zu Gesicht bekommen haben. Es war ein unbeschreibliches Erlebnis.

Die Verzweiflung während des Lockdowns 

Doch die Situation ist nach einiger Zeit leider gekippt. Viele Menschen aus Costa Rica leben vom Tourismus, der nun ausbleibt. Da es keine bzw. sehr geringe Unterstützung vom Staat gibt, leben viele Menschen jetzt am Existenzminimum. Demzufolge leidet auch die Natur. Tiere, darunter vor allem die Wildtiere – eigentlich geschützte Arten – wurden wieder zum Verzehr oder für den Handel getötet, Holz illegal geschlagen. 

Die Situation wurde immer tragischer. Auch nachdem ich mit einem „Rettungsflug“ der Botschaft wieder zurück nach Deutschland kam, erreichten mich viele Schreckensnachrichten aus Costa Rica. Doch nun, nach einigen Monaten der Verzweiflung beginnt sich die Situation langsam zu verändern und mich erreichen wieder positive Nachrichten.

Neue Hoffnung geschöpft 

Die Verzweiflung den Menschen wendet sich zu einer neuen Kraft, einem Umdenken, einer neuen Chance. Costa Ricaner/innen leben das „pura vida“, langer Trübsinn in einer ausweglosen Situation entspricht nicht ihrem Lebensgefühl. Sie suchen neue Wege, jetzt z. B. die Tiere zu schützen, die Naturwunder zu bewahren, denn das ist ihr Schatz, den es zu bewahren gilt. Nur so werden auch Touristen wieder Costa Rica besuchen. Das ist jetzt auch die Zeit, über „sanften“ Eco-Tourismus nachzudenken und weitere Projekte zum Schutz dieser einzigartigen Natur zu initiieren. 

Daher unterstütze ich die Klimabrücke von Naturefund sehr gerne. Machen auch Sie mit!

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