Menschen und Wasser
Auf der Erde gibt es etwa 1,4 Milliarden km³ Wasser. 96,5 % davon befinden sich in Ozeanen und Meeren. Je 1,7 % verteilen sich auf Grundwasser und Gletscher, lediglich 0,02 % auf Seen bzw. Flüsse. Der nutzbare Anteil für die Menschen – die selbst aus 70 %-95 % Wasser bestehen – liegt nur bei einem Anteil von 0,001 %, also lediglich 14.000 km³. Die gute Nachricht: 71 % der Weltbevölkerung hat jederzeit Zugang zu sauberem Trinkwasser, 17 % erreichen es in weniger als 30 Minuten und nur die restlichen 12 % benötigen mehr als 30 Minuten, nutzen Brunnenwasser oder trinken direkt aus Flüssen, Seen oder Kanälen. Die schlechte Nachricht: Wenn wir betrachten, dass 80 % des Plastiks, das im Meer zu finden ist, ursprünglich an Land entsorgt und über Flüsse in die Meere geschwemmt wurde, stellen wir fest, dass wir nicht nur der Natur, sondern auch uns selbst damit schaden.
CO2 und Wasser
Dass CO2 schädlich fürs Klima ist, ist keine Neuigkeit mehr. Aber wie im Speziellen verhält sich CO2 mit Wasser? Welche Reaktionen und Folgen zeigen sich? Wir versuchen einmal, das Prinzip recht einfach zu erklären.
Wasser dient als Puffer für CO2. Bisher haben die Ozeane gut ein Viertel des von Menschen emittierten CO2 geschluckt. Dabei entstehen allerdings Wasserstoffionen, die den pH-Wert des Wassers senken und sauer werden lassen. Kurz gesagt: Wasser und CO2 reagieren chemisch und bilden Kohlensäure.
Und genauso wie saurer Regen Auswirkungen auf die Natur hat, hat saures Wasser Folgen für die Meere. Kalkskelette von Korallen werden zersetzt, wodurch zum einen viele Fische ihrer Nahrung beraubt werden, zum anderen aber auch Kohlenstoff, das von einzelligen Kalkalgen gebunden wird, in die Tiefsee transportiert wird.
Ohne den Ozean als Puffer würde der Klimawandel deutlich schneller voranschreiten.
Sauerstoffarme Todeszonen
Neben CO2 und Plastik gibt es eine weitere Bedrohung für die Gewässer der Erde: ein zu hoher Nährstoffgehalt. Zurückzuführen ist dieser auf eine Überlastung mit Stickstoff und Phosphat an Küstengewässern, unter anderem durch einen erheblich gestiegenen Verbrauch von Düngemitteln, die dann aus dem Boden geschwemmt werden.
Der zu hohe Nährstoffgehalt begünstigt das Algenwachstum und einen hohen Sauerstoffverbrauch durch Bakterien – wodurch so genannte sauerstoffarme Todeszonen entstehen, die nur noch eine geringe Artenvielfalt aufweisen können. Seit 1950 wurden weltweit mehr als 500 solcher Zonen dokumentiert – die in den letzten 50 Jahren um die Größe der EU gewachsen sind –, wobei eine hohe Dunkelziffer vermutet wird. Die steigenden Meerestemperaturen verhindern dabei zusätzlich das Lösen von Sauerstoff im Wasser.
Ob sich diese Todeszonen zurückbilden können und wie wir diesen Rückgang unterstützen können, ist noch unklar. In der Chesapeake Bay bildete sich die Todeszone wieder zurück und bietet jetzt wieder Lebensräume, während die Todestone in der Ostsee weiterhin wächst, obwohl die Nährstoffzufuhr deutlich verringert wurde.
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