Der Boden
In der Bodenkunde unterteilt man das komplette Bodenprofil in mehrere Bereiche. Die oberste und fruchtbarste Schicht ist der sogenannte Ober- oder Mutterboden, der hierzulande etwa bis in eine Tiefe von 20 bis 30 cm reicht. Neben den mineralischen Hauptbestandteilen enthält er einen hohen Anteil an Nährstoffen und organischer Substanz sowie eine große Menge an Bodenlebewesen. Der Oberboden reagiert vergleichsweise schnell auf kurzfristige Niederschlagsereignisse und kann sich relativ rasch von Dürren erholen.
Für die darunterliegenden Schicht, den mineralischen Unterboden, der sich bis knapp 1 Meter Tiefe anschließt und hauptsächlich aus verwittertem Gestein und ausgewaschenen Mineralien besteht, gilt das nicht mehr unbedingt. Erst recht nicht gilt das für das sich tiefer anschließende Ausgangsgestein, bis an deren Obergrenze der Großteil der Pflanzen wurzelt.
Dürremonitor des Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung
Auf den veröffentlichten Darstellungen des Helmholtz-Instituts sieht die Lage für den Gesamtboden bis zu einer Tiefe von 1,80 Meter "dramatisch" aus. Besonders betroffen seien Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt: In den östlichen Bundesländern fiel in 2018 und 2019 nur rund zwei Drittel des üblichen Jahresniederschlags. Auch in Regionen im Osten Bayerns diagnostizierte der DWD eine "außergewöhnliche Dürre". Lediglich im Südwesten und nördlich des Nord-Ostsee-Kanals sei die Situation einigermaßen entspannt.
Was kann helfen?
Helfen könnten mehrere überdurchschnittlich nasse Monate in Folge mit großflächigen und länger anhaltenden Niederschlägen, die die Böden nachhaltig durchfeuchten. Denn das Defizit beträgt regional aufsummiert aus den Jahren 2018 und 2019 teilweise schon einen ganzen Jahresniederschlag. Doch der Trend zu stark saisonal geprägten Wetterlagen mit nur vereinzelten, dann aber lokal heftigen Starkregenfällen im Sommerhalbjahr lässt für die besonders betroffenen Regionen auch 2020 Schlimmes befürchten.
Um die hiesigen Waldbestände muss man sich also weiter große Sorgen machen. Jahresringe deuten schon auf länger anhaltenden Stress der Bäume durch Trockenheit, Krankheit und Schädlinge hin. Vor allem die Fichte stirbt auf immer größeren Arealen ab, aber auch Kiefern, Eichen und Buchen geht es schlecht.
Quellen:
Deutscher Wetterdienst; UFZ Helmholtz Zentrum für Umweltforschung