Elektro-Mobilität im städtischen Einsatz
Wir kennen es alle. Alle paar Tage wird man morgens durch das laute Brummen eines Müllwagens geweckt. Und wenn man dann zur Arbeit will und durch die Stadt läuft, fährt alle paar Minuten ein Bus an uns vorbei und lässt uns in einer Abgaswolke stehen. Dass unter anderem das ein Faktor für die hohen CO2-Werte der Städte sein kann, sehen auch die städtischen Verwaltungen und haben erkannt, dass sie handeln müssen.
Erste Elektro-Müllwagen im Test
Bereits Mitte des letzten Jahres kündigte die Hamburger Stadtreinigung an, dass sie ab Ende 2018 für ein Jahr ein elektrisches Müllauto in Betrieb nehmen und testen wolle. Jetzt zieht Frankfurt am Main nach. Der städtische Müllentsorgungsbetrieb FES testet seit Montag, dem 4. Februar, für zunächst drei Tage ein vollelektrisches Müllfahrzeug. Entwickelt wurde der Müllwagen in der Schweiz und soll Alternativen zum drohenden Dieselfahrverbot ausloten.
Während der Testphase wird »Futuricum«, so der Name der neuen Errungenschaft, vor allem in der Nähe der Deponie eingesetzt werden. Die FES setzt damit ein klares Zeichen in Richtung Umwelt und spricht dem Einsatz von E-Fahrzeugen auch bei der Müllentsorgung neben dem öffentlichen Nahverkehr eine Schlüsselrolle zu.
Elektromobilität im öffentlichen Verkehrsbetrieb
Frankfurt hat auch im Bereich der öffentlichen Verkehrsmittel bereits Einsatz gezeigt. Mitte Dezember letzten Jahres wurde dort die erste Linie mit insgesamt fünf E-Bussen in Einsatz genommen und hat dafür sowie für die benötigten Ladestationen 1,9 Millionen Euro investiert.
Auch die hessische Landeshauptstadt Wiesbaden möchte ihre Flotte dahingehend umrüsten und bis 2022 ausschließlich Elektro- und Brennstoffzellenbusse einsetzen. Starten soll das Projekt mit 56 Elektrobussen und einer Investition von 14,5 Millionen Euro. Damit ist Wiesbaden in einer Vorreiterposition, zusammen mit Kiel, Bremen und Berlin. Die deutsche Hauptstadt will rund 1590 Neuanschaffungen tätigen.
Derzeit ist Stuttgart, wo seit Anfang des Jahres das Dieselfahrverbot greift, die Stadt mit der größten E-Mobilität im öffentlichen Nahverkehr. Dort befinden sich derzeit dreizehn E-Busse auf den Straßen, der Stuttgarter Flughafen hat sogar seine gesamte Busflotte auf elektrische Fahrzeuge umgerüstet.
Dass in Deutschland weiterhin Entwicklungspotenzial herrscht, zeigt China. Allein die Stadt Shenzhen kann bereits mit 16000 Fahrzeugen aufwarten, was dem rund Zehnfachen der geplanten Neuanschaffungen von Berlin entspricht.
Das drohende Dieselfahrverbot
Aber warum ist Diesel eigentlich derzeit so ein großes Thema ? Denn laut VDA, dem Verband der Automobilindustrie, ist der Dieselmotor mit einem bis zu 15 % geringeren CO2-Ausstoß deutlich weniger umweltbelastend als ein Benziner. Der CO2-Ausstoß hat allerdings mehr mit dem Kraftstoffverbrauch zu tun. Und da Diesel-Fahrzeuge einen geringeren Verbrauch nachweisen können, haben sie in dem Bereich dem Benziner gegenüber einen Vorteil.
Wenn man sich die Umweltverträglichkeit eines Fahrzeugs aber generell anschaut, kann man zwischen Klimagas- und Luftschadstoffausstoß unterscheiden. Klimagase sind beispielsweise Stickstoffoxide. Hier ist laut Umweltbundestamt der Dieselmotor ein Hauptverursacher für die hohen Werte an Messstationen. 2016 seien über 70 % der NO2-Emissionen dem Diesel verschuldet gewesen.
Fest steht jedoch: Auf Dauer sind weder der Diesel noch der Benziner eine geeignete Lösung, um die Umwelt nachhaltig zu entlasten.
Wenn Sie wissen wollen, wie Sie Ihren CO2-Ausstoß Ihres Autos kompensieren können, schauen Sie sich unseren CO2-Rechner an.