Die Gattung Gichtwespe
Immer wieder ist dabei ein zierliches, fast schwarzes Insekt zu beobachten – die Gichtwespe (Gasteruption jaculator). Sie gehört zu der Familie der Schmalbauchwespen (Gasteruptiidae), die weltweit etwa 500 Arten umfasst, wobei die größte Artenvielfalt in Australien vorkommt. In Mitteleuropa ist ausschließlich die Gattung Gichtwespe (Gasteruption) mit etwa 12 verschiedenen Arten vertreten. In Deutschland sind die Arten 'Gasteruption assectator' und 'Gasteruption jaculator' die bekanntesten Gichtwespenarten.
Die Gichtwespe ist gewöhnlich an Waldrändern, an Gebüschrainen, naturnahen Gärten und in Parks sowie auf Wiesen anzutreffen. Sie erreicht eine Körperlänge zwischen zehn und zwölf Millimeter und ist damit verhältnismäßig klein. Nur die Weibchen tragen einen Legestachel, der länger als der gesamte Körper ist. Das typische Merkmal dieser Wespenart ist der Ansatz des Hinterleibes an der Brust, der im Flug stets nach oben gerichtet ist, sodass sich diese Wespe trotz ihrer geringen Größe deutlich von anderen Insekten unterscheidet.
Die Entwicklung der Gichtwespe
Die Larven der Gichtwespe sind Parasiten. Das Weibchen der Gichtwespe legt seine Eier in die Nester verschiedener Bienen-, Wespen- und Schmetterlingsarten, wobei sie die Nester der Löcherbiene (Heriades truncorum) bevorzugt. Die Puppe der Gichtwespe ernährt sich dabei vom Futtervorrat ihres Wirtes, doch darüber hinaus frisst sie auch die Larven des Wirtes. Aus diesem Grunde wachsen die Larven der Gichtwespe sehr viel schneller heran, als die eigentlichen Larven des Wirtes. Doch auch die Nester der Lehmwespe (Ancistrocerus trifasciatus) oder der Kokon des Schmetterlings 'Kleiner Fuchs' (Aglais urticae) werden von der Gichtwespe häufig genutzt.
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