Eine Kulturlandschaft im Hochtaunus
Die Reifenberger Wiesen entstanden durch Weidewirtschaft. Die Einwohner der äußerst armen Feldbergdörfer im Taunus rodeten die wenigen Flächen, auf denen eine Landwirtschaft möglich war.
Aufgrund der Höhenlage und der Hangneigung war auf dem Gebiet der Reifenberger Wiesen lediglich Weidewirtschaft möglich. Nach dem Zweiten Weltkrieg führte die Mechanisierung der Landwirtschaft dazu, dass eine Bewirtschaftung dieser Flächen unrentabel wurde.
Die Wiesen blieben sich selbst überlassen und eine unglaubliche Vielfalt an seltenen Pflanzen und Tieren konnte hier überleben. Doch die Reifenberger Wiesen bleiben weiterhin Kulturlandschaften, die ohne einen Eingriff des Menschen verschwinden würden. Wenn nicht regelmäßig gemäht wird, verbuschen die Wiesen und verwandeln sich im Laufe der Zeit zu einem Wald. Anfang 2012 erfolgte die letzte Rodung einer Teilfläche von 10 Hektar, um diesen Effekt zu bekämpfen.
Eines der artenreichsten Biotope
Magerwiesen gehören in Mitteleuropa zu den artenreichsten Lebensräumen für Pflanzen und Tiere. Leider sind solche ökologisch höchst wertvollen Gebiete selten geworden. Mit den Reifenberger Wiesen blieb ein solches Kleinod der Natur erhalten. Hier herrschen geradezu paradiesische Verhältnisse. Dies liegt an den nährstoffarmen Böden, die offenbar und erfreulicherweise nie gedüngt wurden.
Durch die kargen Bedingungen siedelten sich im Laufe der Zeit viele seltene Pflanzenarten an. Das schuf wiederum die Nahrungsbasis für zahlreiche Insektenarten, wie Schmetterlinge, Heuschrecken, Honig- und Wildbienen. Vor allem in den Sommermonaten sind sie in großer Anzahl zu beobachten.
Wir wollen dieses ökologisch äußerst wertvolle Biotop schützen und erhalten. Es ist hessenweit eine der bedeutendsten Magerwieseareale und sollte höchste Schutzpriorität genießen.
Jetzt Land für Natur schützen!