Moore weltweit
Moore nehmen weltweit eine Fläche von vier Millionen Quadratkilometer ein und bedecken damit 3 % der Erde, vor allem auf der Nordhalbkugel, wie beispielsweise in Nordamerika, Nordeuropa und Westsibirien, sowie an sehr feuchten Stellen in Südamerika, Südostasien und im Amazonasbecken. Trotz der geringen Fläche binden Moore 30 % des gesamten CO2 von Landmassen! Dennoch werden sie immer noch abgetorft, auch in Deutschland.
Die Bildung eines Moores
Zur Torfbildung führen der Sauerstoffmangel und der hohe Säuregrad in feuchter Umgebung. Dies hemmt die Zersetzung von abgestorbenen Pflanzenteilen, was letztendlich zur Bildung von Torf führt. So wächst das Moor immer weiter und ein Hochmoor entsteht, also ein Moor, das über das Niveau des Grundwasserspiegels hinausgewachsen ist. Die wichtgsten Pflanzen für die Entstehung von Hochmooren sind kleine Moose, welche den Moorkörper Schicht für Schicht aufbauen. Da diese Moose jedoch nur sehr, sehr langsam wachsen und auch nur langsam zersetzt werden, wachsen Hochmoore auch nur sehr langsam, etwa ein Millimeter pro Jahr. Das heißt, dass ein Meter Torf aus einem Hochmoor etwa Tausend Jahre lang gewachsen ist!
Die Gefahr des Torfabbaus in Deutschland
Doch durch den Torfabbau sind heute nur noch weniger als 10 % der ursprünglichen Hochmoore noch erhalten! Ein Beispiel hierfür ist das Bourtanger Moor im Emsland und den nördlichen Niederlanden. Mit einer Fläche von zirka 1.200 km² ist es das größte zusammenhängende Hochmoor Mitteleuropas. Das Moor wurde erst in den 1950er Jahren mit Geldern aus dem Emslandplan und unter technischem Großeinsatz komplett entwässert und für die Landwirtschaft nutzbar gemacht. Von dem ehemals großen Moorgebiet blieben nur noch kleinere Reststücke erhalten, ungefähr 200 km², die heute teilweise unter Naturschutz stehen. Hier findet auch weiterhin eine industrielle Abtorfung statt.
Vorteile von Mooren
Außer der Speicherung von CO2 haben Moore noch viele weitere Vorteile. Sie wirken zum Beispiel wie eine natürliche Klimaanlage: Im Sommer sorgen sie für eine Abkühlung der Luft und eine höhere Wahrscheinlichkeit von Regenfällen und im Winter wird große Kälte abgemindert. Außerdem haben Hochmoore eine große Speicherkapazität für Wasser. Durch die anatomische Besonderheit der Torfmoose wird eine kapillare Leitfähigkeit geschaffen, was zur Folge hat, dass Wasser leicht aufgenommen werden kann. Zudem haben Torfmoose sehr große Speicherzellen (Hyalinzellen), welche es den Pflanzen ermöglicht, mehr als das 30-fache ihrer Trockenmasse an Wasser zu speichern. Da Hochmoore sich also bei Wasser vollsaugen, können so Überflutungen bei Starkregenfällen verhindert werden.
Der Abtorfung entgegenwirken
Der industriellen Abtorfung kann man zum Beispiel entgegenwirken, indem man darauf achtet, Gartenerde, ohne Torf zu kaufen oder den Naturschutz von Mooren unterstützt.
Falls Sie den Schutz von Moor weiter vorantreiben wollen: Naturefund hat mit einem Projekt, welches sich auf die Erhaltung und Renaturierung vom Hamberger Moor in Niedersachsen konzentriert, einen Schritt zum Schutz noch intakter Moorflächen getan.