Über den prognostizierenden Bericht des Weltbiodiversitätsrats
Insgesamt leben schätzungsweise rund 8 Millionen Pflanzen- und Tierarten auf dem Planeten. Der erste globale Bericht des Weltbiodiversitätsrats (IPBES) zeigt nun eine drastische Prognose über die Artenvielfalt, welche es in der Geschichte der Menschheit so noch nicht gegeben hat. Jede achte Art sei, so der Bericht der IPBES, vom Aussterben bedroht. Solange es zu keinen grundlegenden Änderungen in der Politik, bei der Landnutzung, im Handeln der Menschen, beim Umweltschutz und der Eindämmug des Klimawandels kommt, drohen viele der Arten bereits in den kommenden Jahrzehnten auszusterben.
Rund drei Viertel der Naturräume auf der Erde seien vom Menschen bereits erheblich verändert worden, in den Meeren handele es sich um zwei Drittel. Die Zahl der natürlich vorkommenden Arten sanken in der Vergangenheit bereits um 20 %. Nun seien mehr als 40 % der Amphibien, knapp 33 % der riffbildenden Korallen und mehr als ein Drittel aller marinen Säugetierarten bedroht. In dem Bericht heißt es weiter, dass „die globale Rate des Artensterbens mindestens um den Faktor zehn bis Hunderte Male höher ist als im Durchschnitt der vergangenen zehn Millionen Jahre, und sie wächst.“
Internationale Zusammenarbeit und Veränderungen notwendig
Eine internationale Zusammenarbeit der Staaten bei gemeinsamen Zielen sei die Voraussetzung, um den Rückgang der Artenvielfalt zu stoppen, so der Weltbiodiversitätsrat. Weltweit müssen ab sofort umweltfeindliche Subventionen abgebaut und politisches Handeln konsequent an Naturschutzzielen ausgerichtet werden. Auch das Bewusstsein der Menschen über die Folgen seines Handelns und des Artensterbens sollte gestärkt werden.
Noch ist Zeit zu handeln
Auch Wissenschaftler und Forscher fordern nun „tiefgreifende Änderungen“ zum Naturschutz. Die Weltgemeinschaft müsse sich von dem zentralen Ziel des wirtschaftlichen Wachstums abwenden und andere gedankliche Richtungen einschlagen. Wir müssen nachhaltige Systeme verfolgen und umsetzen, um die bedrohten Arten noch retten zu können. Noch sei es nicht zu spät für Gegenmaßnahmen, man müsse aber jetzt sofort und auf allen lokalen und globalen Ebenen damit anfangen. Sicher ist also, dass wir alles in unserer Macht Stehende tun müssen, um unsere Artenvielfalt und das Leben auf der Erde zu retten.