Neuer Bericht sorgt für Aufsehen
Laut einem neuen Bericht des Weltbiodiversitätsrats (IPBES) wurden durch zahlreiche menschliche Aktivitäten mehr als 37.000 gebietsfremde Arten in Regionen und Biotopen auf der ganzen Welt eingeführt. Der Rat verdeutlicht die alarmierende Bedrohung, die von invasiven, gebietsfremden Arten für unsere Umwelt ausgeht. Dieses globale Problem nimmt in erschreckendem Maße zu und stellt eine der gravierendsten direkten Bedrohungen für die Natur dar, neben anderen Faktoren wie der Veränderung von Land- und Meeresnutzung, der übermäßigen Ausbeutung von Organismen, dem Klimawandel und der Umweltverschmutzung.
Alarmierende Zahlen
- 37.000 etablierte gebietsfremde Arten wurden durch menschliche Aktivitäten weltweit eingeführt
- 200 neue gebietsfremde Arten pro Jahr
- 3.500 invasive gebietsfremde Arten, die negative Auswirkungen auf die Natur und auch auf den Menschen haben
- Mehr als 2.300 invasive gebietsfremde Arten befinden sich auf dem Land indigener Völker in allen Regionen der Erde
Die Analyse des Berichts geht über die bloße Beschreibung dieser Bedrohungen hinaus und untersucht, wie menschliche Aktivitäten die biologischen Invasionen begünstigen. Es wird aufgezeigt, wie Wechselwirkungen zwischen invasiven gebietsfremden Arten weitere Invasionen ermöglichen können. Darüber hinaus werden die Auswirkungen indirekter Faktoren wie demografische, wirtschaftliche, soziokulturelle und technologische Einflüsse sowie institutionelle und Governance-bezogene Faktoren auf die biologischen Invasionen beleuchtet.
Besonders besorgniserregend ist, dass natürliche Ereignisse wie Überschwemmungen, Stürme und Waldbrände, sowie der Verlust der biologischen Vielfalt selbst, ebenfalls die Ausbreitung invasiver Arten fördern können. Dies unterstreicht die Dringlichkeit, mit der dieses Problem angegangen werden muss.
Irreversible Veränderungen
Der Bericht hebt die verheerenden Folgen und oft irreversiblen Veränderungen hervor, die invasive gebietsfremde Arten auf die Artenvielfalt, Ökosysteme und die gesamte Umwelt haben können. Besonders Inseln sind von dieser Bedrohung stark betroffen. Angesichts der Tatsache, dass zahlreiche menschliche Aktivitäten die Verbreitung invasiver Arten weiter begünstigen, ist zu erwarten, dass diese Bedrohung in Zukunft noch weiter zunehmen wird.
Strategien gegen invasive Arten
Von entscheidender Bedeutung, so der Rat, sei, dass politische Entscheidungsträger auf allen Ebenen aktiv werden. Der Bericht des IPBES bietet konkrete Handlungsoptionen für die Akteure. Prävention sei die beste und kosteneffizienteste Option, aber auch Ausrottung, Eindämmung und Kontrolle seien wirksame Maßnahmen. Zudem kann die Wiederherstellung von Ökosystemen die Ergebnisse von Bewirtschaftungsmaßnahmen verbessern und die Widerstandsfähigkeit von Ökosystemen gegenüber künftigen invasiven gebietsfremden Arten erhöhen.
Um die Bedrohung durch invasive Arten zu verringern, ist die Zusammenarbeit und Koordination aller relevanten Akteure auf internationaler, regionaler, nationaler und lokaler Ebene von größter Bedeutung.
Schützen Sie die heimische Tier- und Pflanzenvielfalt wie beispielsweise Blühwiesen bei Merenberg, die Vogelvielfalt auf der Insel Kirr oder das Insektenparadies im Mittelrheintal!