Grunddaten Projekt
Lage Neben dem Kloster Beuren bei Leinefelde, Thüringen; Größe 15.980 m²Tierwelt
Eisvogel, Wasseramsel, Grünspecht, Erdkröte. Teichmolch;Pflanzenwelt
Breitblättriger Rohrkolben, Sumpfsegge, Schwarzerle, Eiche;Besonderheit
Der Fluss Leine entspringt in der Stadt Leinefelde. Auf den ersten etwa 3 km passiert der hier begradigte Bach Wiesenland und Kleingartenanlagen. Nach dem Kloster Beuren ändert sich das Bild der Leine schlagartig. Für die nächsten etwa 1,5 km kann der Bach in einer flachen Talsohle seine natürliche Dynamik ausleben. Dem geologischen Untergrund entsprechend mäandert der Bachlauf. Durch die Kraft des Wassers entstehen Kolke (Vertiefungen) und flache Sand- bzw. Schlammbänke. In den Innenkurven der Bachschleifen wird die Fließgeschwindigkeit reduziert und feineres Material kann sich deshalb absetzen. Es entsteht ein Gleithang. Die Hauptströmung wird am Gleithang entlang an den Außenkurvenbereich gelenkt, wobei Prallhänge mit Steilufern entstehen. Letztere sind optimale Brutplätze für den regelmäßig in der Leineaue zu beobachtenden Eisvogel (Alcedo atthis). Die ebenfalls seltene Wasseramsel (Cinclus cinclus) brütet bereits hier.Geschichte
In den 1980er Jahren gab es Bestrebungen, die Leine in diesem Bereich zu meliorieren, um das Umland landwirtschaftlich nutzen zu können. Durch die Proteste von Naturschützern, vor allem durch die Mitglieder der schon damals existierenden Fachgruppe „Ornithologie und Vogelschutz Eichsfeld“, konnten diese Bestrebungen verhindert werden. Es konnte sogar eine einstweilige Unterschutzstellung der Leineaue zwischen Beuren und Wingerode nach DDR-Recht erstritten werden. Seitdem gab es keine Initiativen mehr zur Trockenlegung der Flächen, auch wenn der erwähnte Schutzstatus nicht mehr gilt.Besonderheit
Der Auenwald sowie die bachbegleitenden Gehölze weisen zahlreiche sogenannte Biotopbäume auf, welche sich durch einen hohen Todholzanteil sowie durch Fäulnis entstandene Baumhöhlen und Spechthöhlen auszeichnen. Der Mittelspecht (Dendrocopos medius) findet hier Nahrung. In den von Rotbuchen dominierten Wirtschaftswäldern des Landkreises fehlt er fast vollständig, da sie an der glatten Rinde der Rotbuchen keine Nahrung finden. Somit hat der Auenwald in der Leineaue eine große Bedeutung für den Mittelspecht in der Region. Die Wald- und Gehölzflächen sind eng verzahnt mit weiteren auentypischen Biotopen, welche in ihrer Entstehung auf frühere anthropogene Nutzung zurückzuführen sind. Die offenen Bereiche in der Leineaue sind Lebensraum für Feldschwirl (Locustella naevia), Sumpfrohrsänger (Acrocephalus palustris) und Rohrammer (Emberiza schoeniclus). Unregelmäßig nachgewiesen wurden auch die Wasserralle (Rallus aquaticus) und der (Wachtelkönig Crex crex). In der Leineaue zwischen Beuren und Wingerode gibt es im Frühjahr im Bereich eines Altarmes der Leine temporäre Kleingewässer. Diese werden von Erdkröten (Bufo bufo), Grasfröschen (Rana temporaria) und Teichmolchen (Triturus vulgaris) zum Ablaichen aufgesucht.Partner
Der NABU Obereichsfeld und die Waldgenossenschaft IG Wald werden das Biotop langfristig betreuen und schützen.Betreuungskonzept
Mit dem Erwerb des Auenwaldes durch Naturefund e. V. ist ein wichtiger Schritt zur Erhaltung der Auenbiotope erfolgt. Der NABU-Obereichsfeld e.V., dessen Mitglieder die Leineaue seit Jahrzehnten als eines der wertvollsten Biotopkomplexe im Landkreis Eichsfeld erkennen, betreut zukünftig die Flächen. Die Waldgenossenschaft IG Wald wird sie dabei unterstützen. Handlungsbedarf besteht in der Verhinderung von Mülleintrag in den Auenwald. Bei Hochwasser gelangt Müll aus der Stadt Leinefelde in das Biotop. Auch werfen Anwohner immer noch Abfall in das Waldbiotop. Der NABU-Obereichsfeld e.V. will daher auch zukünftig jedes Jahr Aufräumaktionen in der Aue durchführen. Mit Schautafeln und durch Vorträge wollen die Naturschützer bei der Bevölkerung Sensibilität und Wertschätzung für dieses Naturparadies vor ihrer Tür geschaffen werden. Naturefund und der NABU Obereichsfeld werden dafür sorgen, dass die Bachaue weiterhin ungestört durch das Tal määndern kann. Direkt Land für Natur schützenMehr über den EisvogelMehr über den Auwald beim Kloster BeurenMehr über Seggen-Riede