· Naturefund Projektgrunddaten

Grunddaten: Hangquellmoor in Baden-Würtenberg

Naturefund will mit dem Förderverein Stiftung Wilde Argen ein Hangquellmoor kaufen und schützen. Es ist ein wichtiger Lebensraum für zahlreiche seltene Arten und ist ein wichtiger Baustein in einem Netzwerk aus Mooren.

Wilder Fluss in Deutschland

Das Hangquellmoor "An der Kohlengrube" liegt im Voralpenland und grenzt an die Obere Argen, einem der letzten wilden Gebirgsflüsse Mitteleuropas. Mädesüß-Perlmutterfalter, Kaisermantel und sogar die größte einheimische Libelle, die seltene Gestreifte Quelljungfer, kommen hier vor. Das Argensystem hat als einziges Wildflusscharakter in Baden-Württemberg. Im September 2013 wurde die Argen zur Flusslandschaft der Jahre 2014/15 ernannt. Grunddaten Projekt

Lage

An der Oberen Argen im südlichem Teil von Baden Württemberg.

Größe

8.853 m²

Tierwelt

Rapsweißling, Zitronenfalter, Waldbrettspiel, Distelfalter, Landkärtchen, Baldrian-Scheckenfalter, Kaisermantel, Schlüsselblumen-Würfelfalter, Mädesüß-Perlmutterfalter, Schornsteinfeger, Rostfarbiger Dickkopf, Sechsfleck-Widderchen, Warzenbeißer, Roesels Beißschrecke, Gestreifte Quelljungfer, Kleiner Eisvogel, zahlreiche Wildbienen.

Pflanzenwelt

Niederwüchsiges, kleinseggenreiches Flachmoor mit Davallseggenriedes, Frühlingsenzian, Alpenmaßlieb, Wohlriechende Händelwurz, Sumpfherzblatt, Alpenmaßlieb, Alant. An trockeneren Stellen auch Pfeifengras-Streuwiesenanteile und Hochstaudenfluren mit Riesenschachtelhalm, Mädesüß, Fieberklee. In den nährstoffreicheren Randzonen dann Schnabelsegge, Waldsimse, Kohl-u. Bachkratzdistel, Roßminze, Bachkratzdistel, Wiesenflockenblume, Wilde Möhre, Wilder Majoran.

Besonderheit

Das Hangquellmoor ist als eine überregional bedeutsame Moorfläche von der bayrischen Umweltbehörde erfasst. Weitere Moorflächen und Kalktuffquellen befinden sich in der Nähe, so dass diesem Hangquellmoor eine zentrale Bedeutung in der Vernetzung zukommt. Ein Ankauf zum jetzigen Zeitpunkt ist dringlich, da der Eigentümer zum Verkauf entschlossen ist und ein Verkauf an Dritte z. B. für eine Aufforstung von Nadelhölzern denkbar ist. Eine Sicherung für den Naturschutz ist daher nur zum jetzigen Zeitpunkt möglich. Auch für die Wildbienen ist der Erhalt dieses Moores wichtig. In den letzten 20 Jahr gingen in Deutschland fast die Hälfte der 1,4 Millionen Bienenvölkern  verloren - so Schätzungen von Experten. Die kleinstrukturierte Landschaft im Voralpenland mit üppiger Löwenzahnblüte im Frühjahr, Streuobstwiesen, Wäldern und blühenden Moorwiesen bis in den Herbst hinein bietet einen idealen Lebensraum für zahlreiche Wildbienen, Hummeln und Bienenvölker, die teilweise vom Aussterben bedroht sind.

Geschichte

Im südlichem Teil von Baden Württemberg und westlichem Teil von Bayern, am Rande der Alpen unweit vom Bodensee, liegt das Hügelland Oberschwabens und des Allgäus. Aus dem Zusammenfluss des Börlesbach und des Stixnerbach bildet sich am Ortsausgang von Missen die Untere Argen. In einem sumpfigen Gebiet nordwestlich von Oberstaufen entspringt die Obere Argen. Bei Wangen vereinigt sich die Obere- und die Untere Argen zur Argen um nach ca. 23 km zwischen Kressbronn und Langenargen in den Bodensee zu münden. Sie hat eine Gesamtlänge von ca. 117 km. Das große Gefälle zum tief gelegenen Bodensee ließ Untere und Obere Argen nach dem Abschmelzen der eiszeitlichen Gletscher sich rasch und stark einschneiden. Die Folge davon waren kastenartige Täler und Terrassen, Kiesflächen, von Felspartien und Rutschungen geprägte Steilhänge, Quellaustritte und kurzlebige Altarme. Daraus ergaben sich auf engem Raum eine große Zahl von Trocken- und Feuchtlebensräumen mit einer einzigartigen Artenvielfalt.

Partner

Der Förderverein Stiftung Wilde Argen ist der Partner von Naturefund. Langfristig wird die Stiftung Wilde Argen Eigentümerin und Hüterin der Fläche.

Betreuungskonzept

Der Förderverein Stiftung Wilde Argen will durch den Ankauf sicherstellen, dass die Fläche auch künftig sachgerecht gepflegt wird. Darüber hinaus sollen Maßnahmen zur Optimierung des Moores durchgeführt werden, wobei Reste von Quellfassungen beseitigt und eingetiefte Gräben so gestaltet werden, dass vorhandene Quellrinnsale naturnah über die Quellmoorflächen verrieseln. Dadurch soll die Habitatqualität für die gestreifte Quelljungfer u. a. Arten optimiert werden. In Absprache mit der Naturschutzbehörde sollen faunistische Untersuchungen (u. a. Insekten, Quellschnecken) sowie eine Aktualisierung der floristischen Kartierung durchgeführt werden, um den Erhaltungsstatus der Fläche und evtl. Maßnahmenbedarf genauer feststellen zu können. Direkt zum aktuellen SchutzprojektMehr über die Gestreifte QuelljungferMehr über das HangquellmoorMehr über den voralpinen Gebirgsfluss

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