Mehr als bloß Unkraut
Ende März beginnt die Gartensaison. Langsam bricht das erste Grün durch den Boden, darunter auch das meist verhasste Unkraut. Es überwuchert die schön angepflanzten Blumen und Beete, stiehlt die Nährstoffe und den Platz. Landwirte und Heimgärtner bekommen allein bei der Vorstellung das Grausen und griffen in den letzten Jahren zu vehementen Mitteln zu seiner Bekämpfung.
Dabei ist nicht jedes Unkraut schlecht. Viele als Unkraut deklarierte Pflanzen übernehmen eine wichtige Funktion in der Ökologie und können den Speiseplan enorm bereichern. Die Vogelmiere wirkt zum Beispiel verdauungsfördernd, der Wegerich antibakteriell und reizmindernd und schmeckt, genau wie die Knoblauchranke, gut in Salat, Suppe, Tee und Co. Auch der Löwenzahn birgt ungekannte Heilkräfte und kann beim Kochen von der Wurzel bis zur Blüte verwendet werden.
Der erbitterte Kampf verbittert die Natur
In der freien Natur ist das Sammeln von diesen Wildkräutern immer problematischer geworden. Allein schon durch das Düngen und das Spritzen der Felder gegen Schädlinge und Unkraut, sowie durch die Nähe von Straßen, sind sie oft nicht mehr verzehrbar. Im Garten werden sie trotz ihrer Vorteile voreilig entfernt.
Das Schlimmste ist: die meist genutzten chemischen Unkrautvernichter enthalten entweder Glyphosat oder Pelargonsäure. Die Pflanzengifte dringen über die Blattmasse in die Pflanze ein, werden dort bis zu den Wurzeln weiter transportiert und setzen sich im Boden fest. Dabei gilt Glyphosat sogar als krebserregend, macht krank und vergiftet Böden, Pflanzen, Tiere und Menschen.
Der richtige Umgang macht's
Dabei gibt es in der Unkrautbekämpfung viele umweltfreundlichere Methoden. Jäten und hacken sind zwar etwas aufwendiger aber mindestens genauso effektiv. Auch eine Schicht aus Mulch dämmt das Wachstum unbeliebter Pflanzen ein. Allgemein sollte man sich fragen, ob wirklich alle Wildkräuter aus dem Garten verbannt werden sollen. Allein schon eine kleine Ecke von ungedüngt wachsenden Wildkräutern und -blumen bietet für Sie und Insekten, wie Bienen, zahlreiche Leckbissen.
Oder man setzt gezielt auf ein buntes Ökosystem an Pflanzen, wie mit dem dynamischen Agroforst. Hier wird grundsätzlich dafür gesorgt, dass viel Biomasse den Boden bedeckt, ähnlich einer Mulchschicht. Zwischen den Pflanzen entstehen Synergien - sie wachsen ohne Dünger und Chemie und ihre Wurzelsysteme greifen ineinander. Gifte wie Glyphosat werden überflüssig und jede Pflanze trägt zur Harmonie des Ökosystems bei. Sogar das gefürchtete Unkraut.
Hier alles über dynamischen Agroforst im eigenen Garten: Mein dynamischer Agroforst Garten
Dynamischen Agroforst lernen aus erster Hand: Workshop zum dynamischen Agroforst im Ökodorf Sieben Linden
Ehren Sie heute das Unkraut - denn man weiß nie für was die kleinste Pflanze alles gut ist!