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Illegale Abholzung und mangelhafte Umweltzertifikate weltweit

Ein internationales Rechercheteam von Reportern hat in einer Untersuchung die Auswirkungen von globaler Abholzung auf die Umwelt beleuchtet. Die Studie bietet einen umfassenden Einblick in die Geschäftspraktiken der Holzwirtschaft und wie sie den Wald weltweit beeinflussen.

Eine der alarmierenden Erkenntnisse der Studie mit dem Titel "Deforestation Inc." unter der Leitung des Internationalen Konsortium von investigativen Journalisten (ICIJ) ist, dass die Abholzung nicht nur den Regenwald in Brasilien oder Indonesien betrifft, sondern auch Wälder in Europa. Die Untersuchung zeigt, dass in Rumänien und anderen osteuropäischen Ländern die illegalen Abholzungen in den letzten Jahren dramatisch zugenommen haben. Die Holzfirmen missachten dabei nicht nur Umweltstandards, sondern auch Gesetze. Folge ist, dass Wälder und Lebensräume von Wildtieren sowie Pflanzen systematisch zerstört werden. Auch dortige Gemeinden leiden unter den illegalen Abholzungen.

Mangelhafte Umweltzertifikate

Die Studie zeigt, dass Prüfer und sogenannte Zertifizierungsfirmen mit alarmierender Häufigkeit Produkte als nachhaltig anerkennen, die mit illegaler Abholzung, Abholzung in Konfliktgebieten und anderen Missständen in Verbindung stehen. Die Zertifizierung hilft deren Kunden bei der Herstellung und Vermarktung von Edelhölzern, hochwertigen Möbeln und anderen Produkten auf Märkten in aller Welt.

Seit 1998 wurden mehr als 340 zertifizierte Unternehmen der Forstindustrie von lokalen Gemeinden, Umweltgruppen und Regierungsbehörden u. a. wegen Umweltverstößen oder anderem Fehlverhalten angeklagt. Etwa 50 dieser Unternehmen besaßen zu dem Zeitpunkt, als sie von einer Regierungsbehörde mit einer Geldstrafe belegt und verurteilt wurden, ein Nachhaltigkeitszertifikat.

Politik fördert Holzverbrennung

In der Zwischenzeit sind seit 1990 Waldflächen verschwunden, die zusammengenommen größer als die Europäische Union sind. Und die Abholzung der Wälder geht weiter. Die Politik fördert den Umstieg auf Holzverbrennung, beispielsweise mit Pelletheizung. In der Europäischen Union zählt das Verbrennen von Holz als grüne Energie und CO2-neutral. Denn Wälder gelten als nachwachsender Rohstoff.

Wald als Partner gegen die Klimakrise

Als CO2-Speicher ist der Wald im Kampf gegen die Klimakrise ein wichtiger Partner. Die Umwandlung von Wäldern in andere Nutzungen – wie Landwirtschaft oder Straßenbau – und der industrielle Holzeinschlag in Primärwäldern gehören zu den Hauptursachen des Klimawandels. Wissenschaftler schätzen, dass diese Praktiken für mehr als 10 % der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich sind, die zur globalen Erwärmung beitragen.

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Quelle:

ICIJ

Tagesschau

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