80% der Zugvögel schaffen die Rückkehr nicht
Während in Deutschland noch die kalten Temperaturen herrschen, kommen die ersten Zugvögel aus ihren südlichen Winterquartieren zurück in den Norden. Wir können dies beobachten und den Geräuschen der vorbeiziehenden Vögel lauschen.
Doch 80 Prozent der Zugvögel schaffen die Rückkehr nicht. Sie sterben an Erschöpfung, widrigen Witterungsbedingungen oder werden von anderen Vögeln gefressen. Außerdem lauern jedoch noch weitere Gefahren, schon auf dem Weg in den Süden ist für viele Vögel der Tod vorgesehen.
Vogelfang und Mord an Stränden Nordafrikas
Die Existenz von großen Fangnetzen in Nordafrika, welche sich hunderte Kilometer entlang der Küsten erstrecken, ist schon lange kein Geheimnis mehr. Laut anderen Naturschutzorganisationen verfangen sich jedes Jahr Millionen von europäischen Zugvögeln in den Netzen, um später als Delikatesse verspeist zu werden.
Die größte Vogelfanganlage der Welt erstreckt sich über 700 km von der Grenze zu Libyen bis zum Gaza-Streifen. Dort gibt es sogar Vorschriften für die Vogeljagd. Jeder Vogelfänger müsse sich im Vorfeld eine Genehmigung einholen, so der Abteilungsleiter des Umweltministeriums in Kairo, Gamal Momaa Medani.
Die meisten Zugvögel erreichen die Küste Nordafrikas in der Morgendämmerung und rasen auf die Küstenlinie zu um zu rasten. Doch viele landen nicht auf dem Sand, sondern direkt in den dichten Fängen der Netze, aus denen sie sich nicht mehr befreien können.
Neben den Fangnetzen in Nordafrika gibt es auch in anderen Ländern schreckliche Methoden die Vögel einzufangen und zu töten. In Südfrankreich oder Zypern enden viele Vögel in Leimruten, auf Malta oder den Balkanstaaten werden Zugvögel abgeschossen. Wie viele Zugvögel pro Jahr gefangen und getötet werden bleibt nur zu schätzen.
Gefahr für Vogelbestände in Europa
In den Fangnetzen landen nicht nur die zum Verzehr beliebten Wachteln, sondern auch viele verschiedene Singvogel-Arten aus Europa, welche hierzulande mit teuren Artenschutzprogrammen geschützt werden. Durch den Fang sinkt der Bestand vieler seltener Arten. Dies kann zur Folge haben, dass sich dieser nur schwierig erholt oder eine Art gar aussterben lässt.
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