Feldhamster im Grünen
· Naturefund

In Europa ist jede fünfte Art vom Aussterben bedroht

Eine aktuelle Studie zeigt, dass etwa doppelt so viele europäische Tier- und Pflanzenarten vom Aussterben bedroht sind als noch 2019 vom Weltbiodiversitätsrat IPBES angenommen.

Dafür wurde eine Bestandsaufnahme der 14.669 Arten europäischer Wirbeltiere, Wirbellosen und Pflanzen gemacht, die in der Roten Liste aufgeführt sind. Deren Bestand ist gut dokumentiert und in unterschiedliche Kategorien wie "ungefährdet", "gefährdet" oder "vom Aussterben bedroht" eingestuft. Das Ergebnis ist erschreckend: Tatsächlich zeigt die Studie, die für die Rote Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN) ausgewertet wurde, nun, dass zwei Millionen Tier- und Pflanzenarten bedroht sind. Konkret sind dies etwa 19 % aller europäischen Arten, darunter auch der Feldhamster, wobei das Aussterberisiko für Pflanzen (27 %) und Wirbellose (24 %) höher liegt als für Wirbeltiere (18 %). 

Europäische Karte mit räumlicher Verteilung des Artenreichtums
Räumliche Verteilung des Artenreichtums an Land und im Süßwasser in Europa auf der Grundlage einer Analyse aller europäischen Bewertungen der Roten Liste der IUCN.
Foto: Axel Hochkirch, Melanie Bilz, Thomas Zuna-Kratky

Ursachen für das Artensterben

Für den Feldhamster haben sich die Lebensbedingungen seit den 1950er Jahren extrem verschlechtert. Die Ursachen für sein Verschwinden sowie das rasante Artensterben global sind längst bekannt: Veränderungen der Bodennutzung in der landwirtschaftlichen Praxis, ein eingeschränktes Nahrungsangebot durch den Anbau von Monokulturen sowie verfrühte, großflächige Ernten sind nur einige Aspekte. Aber auch Übernutzung, Umweltverschmutzung und die Versiegelung von Landflächen sind große Bedrohungen für die biologische Vielfalt.

Der Klimawandel ist ebenfalls eine große Bedrohung für viele Arten und wurde als die wichtigste künftige Bedrohung eingestuft. Dies wird durch die zunehmende Zahl von Dürren in Europa bestätigt, die das Risiko von Waldbränden erhöhen. Letzteres wird durch eine erhöhte Wasserentnahme für die Landwirtschaft und die Haushalte noch verschärft.

Der Verlust der biologischen Vielfalt ist eine große globale Herausforderung. Der Erhalt und die Wiederherstellung nachhaltiger Land- und Wassernutzungspraktiken ist dabei von entscheidender Bedeutung, um den künftigen Rückgang der biologischen Vielfalt zu minimieren. Mehrere multilaterale Entscheidungen haben beschlossen, die Aussterberate der Pflanzen- und Tierarten zu minimieren. 

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Quellen:

PLOS ONEGeo

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