Den Seen, Sümpfen und Mooren in Norddeutschland geht es immer besser. Dies stellte der WWF am UN-Tag zum Schutz der Feuchtgebiete fest. Diese erfreuliche Entwicklung beruht auf dem konsequenten Kauf und Schutz von wertvollen Flächen.
Bedrohte Arten kehren zurück
Liebe Leserin, lieber Leser, Zahlreiche bedrohte Arten sind in den letzten Jahren wieder nach Norddeutschland zurückgekehrt. Besonders deutlich wird dies anhand der steigenden Zahl der charakteristischen Vögel. Lebten beispielsweise in Schleswig-Holstein und Niedersachsen 1972 noch 16 Kranichpaare, so sind es heute 635. Ähnlich ist die Entwicklung beim Seeadler. Die Zahl der Paare stieg im gleichen Zeitraum von vier auf 68 an.
Konsequenter Flächenkauf
Diese erfreuliche Entwicklung beruht auf dem konsequenten Kauf und Schutz von wertvollen Flächen. Umweltschutzorganisationen bemühen sich seit Jahren erfolgreich, Feuchtgebiete zu erhalten. Doch immer noch gehören Feuchtgebiete zu den am meisten bedrohten Lebensräumen in Mitteleuropa. In den letzten 50 Jahren sind mehr als die Hälfte aller Moore, Seen, Feuchtwiesen und Sumpfwälder durch menschliche Eingriffe geschädigt oder gar zerstört worden. Die wichtigsten Gründe dafür sind Entwässerungen, Schadstoffeintrag, Uferverbauung und intensive Freizeitnutzung.
Wasservogeljagd in Schutzgebieten
Wertvolle Flächen zu kaufen ist dabei oft der effektivste Schutz, da die Eigentümer und Eigentümerinnen bestimmen können, was hier geschehen darf. Der Lebensraumschutz per Verordnung alleine reicht nicht aus, denn häufig muss man zwischen verschiedenen Positionen lavieren. So findet in den meisten Schutzgebieten nach wie vor die Jagd auf Wasservögel statt. Nur in wenigen Regionen wurde sie untersagt. Dort, wo es noch erlaubt ist, verscheuchen die Jäger die Wasservögel, mindern die Beutemöglichkeiten für die Seeadler und vergiften mit dem Blei aus Schrotmunition zusätzlich die Nahrungskette.
Bundesregierung will 125.000 Hektar schützen
Die Bundesregierung hat sich im Koalitionsvertrag verpflichtet, bis zu 125.000 Hektar bundeseigene Flächen, darunter auch viele Feuchtgebiete, als 'Nationales Naturerbe' zu schützen. Das entspricht in etwa der Hälfte der Fläche des Saarlandes. Dies ist ein wichtiger Schritt, um konsequent die Lebensräume für die Vielfalt der Arten zu sichern.