Tropischer Regenwald mit Fluss in Honduras aus der Vogelperspektive
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Facettenreicher Regenwald

Der immergrüne tropische Regenwald ist die mit Abstand üppigste und artenreichste aller Pflanzengemeinschaften der Welt.

Der Regenwald als komplexes System

Der tropische Regenwald mit seiner unglaublichen Vielfalt von Pflanzen und Tieren ist ein komplexes biologisches System. Durch die Vielfalt an Pflanzen und Tieren können äußere Eingriffe und Störungen ausgeglichen werden. Dieses Stabilisierungsvermögen ist allerdings begrenzt. Zu starke Eingriffe in den Regenwald und seine Artenvielfalt können zu einem Kollaps des „Systems Regenwald“ führen. Der Begriff „Tropischer Regenwald“ bezeichnet den immergrünen Wald der tropischen Zone der Erde, zwischen 10° nördlicher und südlicher Breite. Neben dem tropischen Regenwald finden sich Regenwälder auch in den Subtropen und in den gemäßigten Breiten.

Tropischer Regenwald

Der tropische Regenwald zeichnet sich durch eine ganzjährig dichte, immergrüne Waldvegetation aus. Das Kronendach in 40 bis 50 Meter Höhe ist zumeist geschlossen, einzelne Bäume können sogar noch über das Dach hinausragen. Tropische Regenwälder bestehen in der Regel aus drei bis fünf Schichten oder Stockwerken. Das obere Stockwerk wird von den bis ins Kronendach und darüber hinaus reichenden Bäumen gebildet. Das mittlere, nicht strukturierte Stockwerk besteht aus kleineren Bäumen von 20 bis 30 Metern Höhe. Das unterste Stockwerk befindet sich in 10 bis 15 Metern Höhe und beherbergt neben Sträuchern zumeist junge Bäume, die erst noch in die höheren Schichten aufstreben werden. Zwischen diesen drei Hauptschichten können je nach Waldtyp noch zwei bis drei Zwischenschichten existieren.

Nur 1 % der Lichtmenge kommt am Boden an

Am Boden existiert so gut wie keine Krautschicht, wie man sie aus den Wäldern der gemäßigten Breiten kennt. Der Grund für ihr Fehlen ist Lichtmangel, der durch die darüberliegenden Schichten ausgelöst wird. Am Boden kommen nur etwa 1 % der an den Baumkronen eingestrahlten Lichtmenge an. Die tropischen Regenwälder umfassen den Großteil der Artenvielfalt der Erde. Obwohl nur ca. 6 % der Erdoberfläche von tropischen Regenwäldern bedeckt sind, findet sich hier der Großteil der gesamten Biodiversität.

Tieflandregenwald

Der „Tropische Tieflandregenwald“ existiert im Amazonasgebiet, in Teilen Zentralamerikas, im Kongobecken und dem tropischen Westafrika, in Südwestindien sowie großen Teilen Südostasiens und Indonesiens. Er beherbergt dünnblättrige, immergrüne Pflanzenarten, die in den warmen und feuchten Flachlandgebieten der Tropen ideale Bedingungen vorfinden. Die jährliche Niederschlagsmenge schwankt zwischen 1.500 und 4.000 mm, die Temperatur zwischen 25 und 35 °C. Entscheidender Faktor ist das Fehlen einer ausgeprägten Trockenzeit. Das Leben findet hauptsächlich im Blätterdach statt, der Artenreichtum ist ausgesprochen hoch.

Gebirgsregenwald

Der „Tropische Gebirgsregenwald“ und Nebelwald schließt sich an den tropischen Tieflandregenwald an und wächst in Höhen von bis zu 4.000 Metern. Mit zunehmender Höhe sinkt die Artenvielfalt, die Bäume werden niedriger und knorriger und es kommen Arten hinzu, wie man sie aus den gemäßigten Breiten kennt. Darunter befinden sich Greiskräuter und Lobelien. In tropischen Gebirgen sind Fröste und hohe Sonneneinstrahlung nicht selten. Die Vegetation ist zudem an die oft auftretenden Wolken und Nebel angepasst und bildet den Nebelwald. Die Krautschicht am Boden ist ausgeprägter als im Tiefland, es existieren zahlreiche Moose und Farne. Tropische Gebirgsregenwälder gibt es im Himalayagebiet, auf Neuguinea, in Indonesien und Malaysia sowie entlang der Ostflanken der Anden und im venezolanisch-guyanischen Hochland Südamerikas.

Der Tieflandregenwald ist am stärksten von Abholzung bedroht. Die ausgedehnten Nadelwälder sind größtenteils noch intakt. Helfen Sie uns dabei, einzigartige Wälder zu schützen! Pflanzen Sie mit uns Bäume im Regenwald!

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