· Lovis Kauertz und Dag Frommhold

Massentötung von Füchsen

Abschluss einer sogenannten "Fuchswoche" bei Messkirch (Baden-Württemberg). Die getöteten Tiere werden "zur Strecke gelegt" Nach dem "Streckelegen" werden die allermeisten Tiere kurzerhand entsorgt.

Massentötung von Füchsen stoppen

 Die „Fuchswochen", bei denen unter Zuhilfenahme revierloser Jäger revierübergreifend oft Dutzende von Füchsen getötet werden, finden vornehmlich im Januar und Februar statt. In der winterlichen Paarungszeit sind die Füchse weitaus weniger vorsichtig als sonst, und der Schnee macht sie und ihre Spuren leichter sichtbar. Die getöteten Tiere werden größtenteils verscharrt oder in der Tierkörperbeseitigung entsorgt – kritische Jäger sprechen bereits vom Rotfuchs als „Wegwerfartikel Nummer eins" in unseren Wäldern (ÖJV Saar). Als Begründung für die Veranstaltung von Fuchswochen wird meist angeführt, man müsse die Fuchspopulation „regulieren", etwa, um der Ausbreitung von Seuchen (Tollwut) und Fuchsbandwurm Einhalt zu gebieten. Tatsächlich kann man die Fuchsdichte mit jagdlichen Mitteln jedoch keineswegs kontrollieren: Je mehr Füchse durch Jagd oder Unfälle sterben, desto stärker steigt die Geburtenrate. Andersherum führt eine sinkende Sterblichkeit durch soziale Regulationsmechanismen zu weniger Nachwuchs. Von einer wie auch immer gearteten Notwendigkeit, Füchse zur vermeintlichen Bestandsreduktion zu bejagen, kann also keine Rede sein.

Tierquälerei

Dabei verursachen gerade die Fuchswochen viel unnötiges Tierleid. Zum einen sorgt die intensive Jagd gerade jetzt im Winter, wo Wildtiere mit ihrer Kraft haushalten müssen und nicht unnötig beunruhigt werden sollten, für massive Störungen in Wald und Feld.
Darüber hinaus können die zahllosen Fuchsrüden, die nach der erfolgreichen Paarung mit einer Füchsin getötet werden, ihre wichtige Rolle bei der Aufzucht des Nachwuchses nicht mehr erfüllen. Wie Forschungsarbeiten jedoch unmissverständlich zeigen, sinken Überlebenschancen und Kondition der Welpen deutlich, wenn der Fuchsvater die Familie nicht mit Nahrung versorgen und vor Konkurrenten schützen kann. Der Fuchs ist ein hübscher und intelligenter, mit unseren Haushunden verwandter Beutegreifer, der als Gesundheitspolizist und Mäusejäger wichtige Dienste leistet. Umso unverständlicher ist, warum er wie ein Schädling verfolgt und ihm in den meisten Bundesländern nicht einmal eine Schonzeit zugestanden wird.

Schonzeit gefordert

Im Rahmen der kürzlich formierten bundesweiten Initiative „Schonzeit für Füchse" haben Tier- und Naturschutzorganisationen den Bund und die Länder nun aufgefordert eine Schonzeit von Anfang Januar bis Ende September zu erlassen. Auf diese Weise soll sichergestellt werden, dass auch Reineke Fuchs seinen Nachwuchs ungestört von menschlichen Nachstellungen großziehen kann. In diesem Zusammenhang verweist die Initiative auch darauf, dass sich Veranstalter von Fuchswochen und teilnehmende Jäger durch die Störung des Wildes im Rahmen der Fuchswochen unter Umständen einer Ordnungswidrigkeit nach dem Bundesjagdgesetz schuldig machen. Ferner sei selbst ein Straftatbestand wegen des Verstoßes gegen die Schonung der für die Aufzucht erforderlichen Elterntiere nicht auszuschließen.

Initiatoren / V.i.S.d.P.:
  • Lovis Kauertz, Am Goldberg 5, 55435 Gau-Algesheim, lovis.kauertz (at) gmail.com,       Telefon 0177 72 300 86
  • Dag Frommhold, Eichbergstr. 47, 72639 Neuffer, dag.frommhold (at) fuechse.info, www.fuechse.info
Kampagnen-Webseite: www.schonzeit-fuer-fuechse.de (Hier steht auch kostenloses Bildmaterial für die Verwendung im Rahmen der Kampagne zur Verfügung) Weiterführende Informationen sowie Quellennachweise zur Vaterrolle des Fuchsrüden http://www.fuechse.info/index.php?navTarget=artikel_texte/schonzeit.html

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