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Neuer FAO Bericht zeigt Steigerung der weltweiten Überfischung

Ein neuer Bericht der Welternährungsorganisation FAO zeigt: Die Gesamtproduktion der Fischerei und Aquakultur erreichte 2020 ein neues Hoch von 214 Millionen Tonnen.

Umgestaltung unserer Agrarnahrungsmittelsysteme notwendig

Degradierte Ökosysteme, eine sich verschärfende Klimakrise und ein zunehmender Verlust an biologischer Vielfalt führen noch immer und immer stärker zu Hunger sowie Unterernährung und bedrohen die Umwelt und Ernährungssicherheit auf der ganzen Welt. 811 Millionen Menschen leiden heute an Hunger, während drei Milliarden sich keine gesunde Ernährung leisten können. Was daraus folgt, ist die Erkenntnis, dass unsere Agrarnahrungsmittelsysteme in ihrer derzeitigen Form keinen Fortbestand haben können. Ziel muss es sein, die Ernährung zu verbessern, eine gesunde Ernährung zu sichern, während zeitgleich unsere natürlichen Ressourcen geschützt werden. Dies gilt nicht nur für Systeme an Land, sondern auch im Wasser.

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Fischerei erreicht neue Rekorde

Trotz dieser Erkenntnisse hat die weltweite Fischerei- und Aquakulturproduktion im Jahr 2020 ein neues Rekordhoch erreicht: 214 Millionen Tonnen wurden gefangen bzw. geerntet, davon 178 Millionen Tonnen Wassertiere und 36 Millionen Tonnen Algen. Die Produktion von Wassertieren lag damit im Jahr 2020 um mehr als 60 Prozent über dem Durchschnitt der 1990er-Jahre und übertraf damit das Wachstum der Weltbevölkerung erheblich: Der weltweite Verbrauch von aquatischen Lebensmitteln ist seit 1961 mit einer durchschnittlichen jährlichen Rate von 3,0 Prozent gestiegen, verglichen mit einer Bevölkerungswachstumsrate von 1,6 Prozent. Rund 85 Prozent der gesamten Meeresfangproduktion entfallen auf Fisch, wobei Asien fast zwei Drittel der gesamten Binnenfischerei ausmacht, gefolgt von Afrika. 

Wir essen also mehr aquatische Lebensmittel als je zuvor - etwa 20,2 kg pro Kopf im Jahr 2020 - mehr als das Doppelte unseres Verbrauchs von vor 50 Jahren. Und es ist noch nicht Schluss: Der Fischereisektor wird in Zukunft laut Bericht aller Voraussicht nach eine immer wichtigere Rolle bei der Bereitstellung von Lebensmitteln und Nahrung spielen. Steigende Einkommen und Verstädterung, technologische Verbesserungen und veränderte Ernährungstrends werden voraussichtlich zu einem 15-prozentigen Anstieg des Verbrauchs von aquatischen Lebensmitteln führen, sodass im Jahr 2030 durchschnittlich 21,4 kg pro Kopf verbraucht werden.

Das Problem

Die weltweite Überfischung der Meere gilt heute als größte Bedrohung für das Überleben des marinen Ökosystems. Insgesamt gelten mittlerweile 33 Prozent der kommerziell genutzten Fischbestände als überfischt, 60 Prozent als maximal genutzt. Die Fischbestände schrumpfen immer weiter, wildgefangener Fisch wird immer kostbarer. Die steigende Nachfrage nach Meerestieren wird über Aquakulturen gestillt. Daneben wirkt sich auch der Klimawandel auf die Fischbestände aus, während sowohl das Bevölkerungswachstum als auch steigende Einkommen und höhere Ansprüche an Ernährungsstandards die Nachfrage steigen lassen. Es ist laut FAO von entscheidender Bedeutung, dass dieses Wachstum mit dem Schutz der Ökosysteme, der Verringerung der Verschmutzung, dem Schutz der biologischen Vielfalt und der Gewährleistung sozialer Gerechtigkeit Hand in Hand geht. Ein weiterer Verfall des marinen Ökosystems kann sonst wohl nicht mehr verhindert werden.

Quelle: 

FAO: The state of worlds fisheries and aquaculture 2022

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