Eigenes Saatgut pflanzen im Ökodorf Sieben Linden

Arbeitsziel der Mitarbeiterwoche war es, zwei Agroforststreifen auf eine Länge von 230 Metern zu pflanzen plus dem Errichten eines Zaunes zum Verbissschutz. Eine Agroforstreihe wurde dabei mit Pflanzenkohle und Kompost angereichert, während die andere als Vergleichsreihe ohne extra Düngung angelegt wurde. Der biologische Dünger verbessert den Boden und dient langfristig zum Humusaufbau. Zudem wird das Bodenleben der Mikroorganismen gefördert.

Verwendung von eigenem Saatgut 

Das Ökodorf Sieben Linden liegt in Sachsen-Anhalt. Die Landwirte müssen hier mit zunehmender Trockenheit umgehen. Die Bodenbeschaffenheit der Flächen des Ökodorfes ist leichter Sandacker: Birke, Ahorn und Eiche wachsen hier eher schlecht.  

Darum kam die Idee auf, eigenes Saatgut aus der Umgebung zu verwenden. Im Vorfeld der Pflanzungen haben die Mitarbeiter des Ökodorfes fleißig Saatgut von Bäumen gesammelt. Um die beste Qualität der Samen zu verwenden, wird die Gesundheit und der Standort der Mutterpflanze vorab geprüft. 

Vorteile der Pflanzung von Saatgut

Das direkte Säen von Bäumen auf der Flächen hat gleich zwei Vorteile: Das Handling für die Landwirte ist leichter, da mit den Maschinen die Bäume direkt ausgesät werden. Gleichzeitig wurzeln die Bäume direkt in den Boden und entwickeln dadurch ein stabileres Wurzelsystem. Das Aussäen wird den Pflanzen auch helfen, besser durch die trockenen Monate zu kommen. So gehen wir davon aus, dass weniger bewässert werden muss als bei der Pflanzung von Jungbäumen.

Effizienter Aufbau von Zäunen

Die Felder des Ökodorfes liegen zwischen Wäldern, wo viele Wildtiere leben. Zum Schutz vor Verbiss wurden in der Mitarbeiterwoche auch Zäune gezogen. Dabei haben Naturefund-Mitarbeiter und die Mitarbeiter des Ökodorfes die Mechanisierungsschritte eines Zaunbaus gelernt. Key Learning: Natürlich ist es sinnvoll, erst den Zaun zu bauen und dann das Saatgut auszubringen.

Naturefund und das Ökodorf Sieben Linden sammeln seit mehreren Jahren gemeinsam Erfahrungen zum Dynamischen Agroforst. Das Ökodorf in Sachsen-Anhalt gibt es bereits seit 25 Jahren. Sein Ziel ist es, gemeinschaftlich und ganzheitlich nachhaltige Lebensstile zu verwirklichen, die einen geringen ökologischen Fußabdruck mit hoher Lebensqualität verbinden.

Die Pflanzung von Agroforststreifen in der Landwirtschaft schafft Strukturvielfalt, vermindert die Bodenerosionen und erhöht die Biodiversität. Einen großen Dank an die Deutsche Postcode Lotterie, die dieses Projekt ermöglicht!