Ich habe vom 1.bis zum 14.07.2016 ein zweiwöchiges Praktikum bei der Naturschutzorganisation Naturefund absolviert, da ich dies für mein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) im Ausland benötigt habe. Spontan hatte ich mich telefonisch beworben und direkt eine Zusage erhalten.
Im Feld - Streuobstaktion in Wiesbaden
In meiner ersten Woche, die ich bei Naturefund verbringen durfte haben wir im Rahmen von „Wiesbaden engagiert“ an einer sogenannten Streuobstaktion teilgenommen. Mit einem fünfköpfigen Team wurden die freiwilligen Teilnehmer, alles Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen von Firmen nach einem zweiten Frühstück in ihre Arbeit eingewiesen und dann in kleine Gruppen aufgeteilt, um die Arbeit effektiver zu gestalten. Bis zum Nachmittag haben sie sich dann mit dem Beschneiden von Bäumen, indem sie unter anderem tote Äste, Wasseräste und Misteln entfernt haben, beschäftigt. Ich habe gelernt, dass solche Aktionen sehr wichtig sind für die Streuobstbäume, damit sie länger und gesünder leben können, da solche Äste den Bäumen Kraft rauben. Meine Aufgabe war es unter anderem die Aktion fotografisch festzuhalten und bei den Vorbereitungen wie dem Auf- und Abbau mitzuhelfen. Die Arbeit hat mir sehr viel Spaß gemacht, da ich noch nie zuvor auf solchen Streuobstwiesen tätig war und ich so auch einiges Neues in dem landwirtschaftlichen Bereich lernen konnte.
Weltkarte zum Thema Plastik
Meine erste selbstständige Aufgabe im Büro war dann, eine Weltkarte zum Thema Plastik zu erstellen. Dies erforderte viel Zeit und Aufwand, da ich mich zu Anfang erst in die Thematik einlesen musste und mich vertieft mit den Problemen auseinandergesetzt habe. Daraufhin habe ich mich mithilfe eines Programms und einer kurzen Einweisung an die Arbeit gemacht. Bei der Erstellung wurde mir sehr viel Spielraum und freie Hand gelassen. Ich durfte zuordnen, wo ich die einzelnen Artikel positionieren würde und diese nach meinem persönlichen Ranking auswerten. Insgesamt gab es drei große Themenbereiche die es einzusortieren galt. Plastik im Meer sowie in Seen und Flüssen, auf dem Land und wie es die Gesundheit beeinträchtigt. Es war höchst interessant mich damit auseinanderzusetzen und hat mich sehr zum Nachdenken angeregt. Es war sehr erfreulich zu sehen, wie zufriedenstellende Ergebnisse entstanden sind. Da ich mich in der Schule zwar hin und wieder mit dem Erstellen von bestimmten Darstellungen oder Grafiken befasst hatte, war es trotzdem ein Wohlempfinden, der Weltkarte Leben einzuhauchen.
Naturefund Think Tank zum Klimawandel
Am Dienstag dem 12.07 fand eine Veranstaltung im Naturefund Büro statt. Daher haben wir den Mittag genutzt um die letzten Vorbereitungen zu treffen. Ich habe in der Küche geholfen sowie auch beim Herrichten und Vorbereiten des Raumes. Da wir nicht genau wussten wie viele interessierte Menschen kommen würden, bin ich kurzerhand nochmal schnell in die Stadt gelaufen und habe noch ein paar Besorgungen getätigt. Mit einer kleinen Verspätung lief dann am Abend auch alles gut. Der Vortrag befasste sich mit dem Klimawandel in Hessen. Mich persönlich hat das Thema sehr interessiert, weil wir inzwischen die Auswirkungen der Umweltzerstörung auch immer mehr und mehr zu spüren bekommen und es uns in Deutschland genauso betrifft wie die Menschen in Thailand oder Amerika. Nach dem Vortrag haben wir uns in drei Gruppen aufgeteilt und haben zu bestimmten Fragen eine Diskussionsrunde gebildet. Es war sehr spannend, da viele verschiedene Charaktere aufeinander trafen und man so die Sicht und Blickwinkel aus verschiedenen Perspektiven bekam. Im Anschluss wurden die Ergebnisse der einzelnen Gruppen zusammengetragen. Jeder einzelne war mit vollem Elan dabei und es kamen interessante Ergebnisse und Ansichten zum Vorschein.
Kurzfilms über das Projekt in Madagaskar
Mein zweites großes Projekt war die Erstellung eines Kurzfilms für ein Unternehmen, welches Naturefund eine Spende für das Aufforstungsprojekt in Madagaskar gab. Ich habe eine Art Interview mit Katja Wiese (Geschäftsführerin von Naturefund e. V.) vorbereitet und mich mit Filmbearbeitungsprogrammen auseinandergesetzt. Dies war ebenfalls Neuland für mich, da ich bisher nur mit etwaigen Musikprogrammen vertraut war. Jedoch stellte sich heraus, dass die Filmprogramme sich gar nicht so groß zu den Musikprogrammen unterschieden. Und wenn doch mal die ein oder andere Frage aufkam, war immer ein Ansprechpartner für mich da und hat mir geholfen. Ich hatte das komplette Filmprojekt strukturiert durchgeplant, damit ich den Überblick nicht verliere. Dann habe ich den Film, bzw. das Interview mit Frau Wiese gedreht und mich dann an das Schneiden und Bearbeiten gemacht. Ich bin zügiger voran gekommen als erwartet und konnte nach kurzer Zeit schon die ersten Ergebnisse und Erfolge nachweisen. Es hat mich stolz gemacht meinen ersten knapp 8 Minuten Film hergestellt zu haben :) .
Mein Fazit
Die zwei Wochen bei Naturefund gingen sehr schnell rum, da ich stets interessante und spannende Aufgaben hatte. Die Aufgaben haben mich alle sehr angesprochen und ich konnte alles mit Spaß und Engagement erledigen. Auch das Arbeitsklima ist ziemlich familiär und entspannt. Jeden Mittag wurde gekocht und wir haben alle zusammen gegessen. Dabei konnte man schöne und auflockernde Gespräche über Gott und die Welt führen. Ich dachte Anfangs zwar, dass ein Bürojob später nicht wirklich eine Option für mich wäre, da ich ein sehr aktiver Mensch bin und viel Abwechslung und Bewegung brauche, doch ich habe in den zwei Wochen festgestellt, dass mich die Arbeit hier wirklich sehr begeistert hat und alles andere als eintönig war. Auch habe ich viel lernen können und werde auf jeden Fall einiges mitnehmen. Ich habe mich mehr als wohl gefühlt und würde gerne jeder Zeit wieder ein Praktikum bei Naturefund machen wollen.