Das Leben eines Schmetterlings
Der Schmetterling durchläuft in seinem Leben vier verschiedene Phasen: Ei, Raupe, Kokon und Imago. Die letztere Lebensphase ist die Bezeichnung für das erwachsene und geschlechtsreife Insekt, also die Phase, in der wir den Schmetterling fliegen sehen. Die Raupen der Schmetterlinge ernähren sich anfangs von der eigenen Eischale, im weiteren Verlauf ihres Lebens essen sie meistens Nadeln, Blätter und Blüten, aber auch Samen oder Früchte. Die ausgewachsenen Schmetterlinge haben den charakterisierenden und für die Art typischen Saugrüssel. Mit diesem wird meistens nur flüssige Nahrung aufgenommen, wie zum Beispiel Blütennektar, Pflanzensäfte und Honigtau oder der Saft von faulem Obst. Wenn es draußen heiß ist, saugen die Schmetterlinge auch Wasser aus kleinen Pfützen.
Untereinander kommunizieren die Insekten mithilfe chemischer Duftstoffe. Zum Beispiel kann ein paarungsbereites Männchen ein paarungsbereites Weibchen über mehrere Kilometer riechen.
Im Laufe der Evolution haben die Schmetterlinge mehrere Taktiken entwickelt, um sich vor natürlichen Fressfeinden zu schützen. Zum einen gibt es Schmetterlinge mit Augenflecken auf ihren Flügeln, welche den Augen räuberischer Säugetieren ähneln. Eine weitere Taktik ist die Mimikry, in der die Schmetterlinge andere Tiere, wie zum Beispiel Wespen, nachahmen. Die letzte Taktik ist die Mimese. Hier tarnen sich die Schmetterlinge und ähneln dann zum Beispiel einem Blatt.
Die Unterscheidung von Tag- und Nachtfaltern
Anhand von fünf Merkmalen kann man tagaktive und nachtaktive Schmetterlinge unterscheiden. Wie der Name es schon erahnen lässt, sind die Tagfalter meist tagsüber aktiv und die Nachtfalter meist nachts. Tagfalter kann man gut an ihren bunten und hellen Farben erkennen. Im Vergleich dazu haben die Nachtfalter eher bräunliche, weiße oder schwarze Farben und besitzen ein Tarnmuster. Mit diesem Muster sehen sie beispielsweise einer Baumrinde sehr ähnlich. Es gibt dennoch Tagfalter, die eher unauffällig aussehen, sowie es Nachtfalter gibt, die helle Farben besitzen.
Unterscheiden kann man die beiden Gruppen neben ihrer Farbgebung auch anhand anderer Merkmale: Die Tagfalter haben lange, feine Fühler mit Rundungen an den Enden, welche wie kleine Keulen wirken. Bei Nachtfaltern hingegen sind die Fühler eher fedrig und dick und sehen aus wie kleine Kämme. Die Unterschiede lassen sich auch am Körper fest machen: Der Körper eines Nachtfalters ist, wie die Fühler auch, eher flaumig, plüschig und behaart, wohingegen der Körper der Tagfalter schlank und glatt ist. Zudem sind die Flügel der Tagfalter beim Entspannen geschlossen, während die der Nachtfalter beim Entspannen geöffnet sind.
Bestäubung durch Schmetterlinge
Häufig wird angenommen, dass Bienen die häufigsten Bestäuber von Blumen und Pflanzen sind. Es gibt aber auch Bestäubungen, die durch den Wind, das Wasser, andere Insektenarten oder auch Säugetiere und Reptilien durchgeführt werden. Um Nahrung zu erhalten, brauchen Schmetterlinge Blüten, die groß genug sind, damit sie diese umklammern können. Sogenannte Schmetterlingsblütler sind Blüten, die vor allem für Schmetterlinge geeignet sind. So hat zum Beispiel die Edelwicke oder auch die Nelke eine Art Landefläche für Insekten. Während die Tagfalter einen eher horizontalen Landeplatz brauchen, benötigen die Nachtfalter keinen. Sie schweben stattdessen vor der Blüte, weshalb diese eher seitlich stehen sollte. Tagfalter fliegen vor allem purpurfarbene bis orangefarbene Blumen an, da sie eher im roten Bereich sehen können. Die Nachtfalter werden dahingegen von weißen Blüten angelockt, da diese in der Nacht besser zu sehen sind. Das wichtigste Lockmittel ist hierbei jedoch der Duft.
Der Verlust der biologischen Vielfalt macht auch vor den Schmetterlingen nicht halt. Nur ein Drittel der Tag- und die Hälfte der Nachtfalterarten in Deutschland sind noch ungefährdet.
Ähnliche Themen:
Rund um die Biene; Insekten und warum sie so wichtig sind; Vielfältige Fakten über die Wildbienen; Wie Sie Wildbienen helfen können; Tipps für einen naturfreundlichen Garten; Ein Acker nur für Insekten!; Gefährdete Arten in unserem Schutzprojekt: Der helle Wiesenknopf-Ameisenbläuling steht auf Roter Liste
Quellen
Spektrum: Schmetterlinge; Planten: Blüten und ihre Bestäuber