Wetterextreme können Schockwellen entlang unserer Lieferketten verursachen. Wenn sie ungefähr zur gleichen Zeit auftreten, überlagern sich diese Wellen und können einander verstärken - selbst wenn die Wetterextreme an völlig unterschiedlichen Orten der Welt auftreten.
Klimatische Auswirkungen können sich gegenseitig verstärken
Die daraus resultierenden wirtschaftlichen Verluste sind größer als die Schadenssumme der Einzelereignisse, wie die Forscher in Computersimulationen zeigen. Reiche Länder sind dabei den Berechnungen zufolge stärker betroffen als arme. Wetterextreme nehmen weltweit zu, weil wir durch die Verbrennung von Kohle, Gas und Öl Treibhausgase ausstoßen. Jetzt zeigt sich, dass die wirtschaftlichen Wirkungen größer werden können als bisher angenommen.
Die Auswirkungen von Wetterextremen in unserer globalisierten Wirtschaft führen zu Verlusten in Regionen, in denen es dann Knappheiten in der Versorgung gibt, und gleichzeitig zu Gewinnen in anderen Weltgegenden, die dann eine erhöhte Nachfrage und damit höhere Preise verzeichnen. Aber wenn sich verschiedene Wetterextreme überlagern, sind die wirtschaftlichen Verluste in der gesamten vernetzten Weltwirtschaft im Durchschnitt um 20 Prozent höher als die Verluste durch die einzelnen Ereignisse zusammen, so das Ergebnis der Studie.
Extreme Wetterereignisse, etwa die Überflutung einer Fabrik, führen allgemein nicht nur zu direkten lokalen Produktionsverlusten. Ähnlich wie die Blockade des Suezkanals breiten sich die wirtschaftlichen Schocks im globalen Handelsnetz aus. Nun haben die Forscher jedoch herausgefunden, dass sich diese Auswirkungen nicht nur addieren, sondern sich sogar gegenseitig verstärken können. Die Forscher modellierten die Reaktion der vernetzten Weltwirtschaft und berechneten 1,8 Millionen wirtschaftliche Beziehungen zwischen mehr als 7000 regionalen Wirtschaftssektoren.
Je größer die Volkswirtschaft, desto stärker der Effekt
Zwar sind nicht alle Länder vom Wellenresonanz-Effekt betroffen, aber die meisten wirtschaftlich relevanten Länder. Insbesondere China weist aufgrund seiner herausragenden Stellung in der Weltwirtschaft einen überdurchschnittlichen Effekt von mehr als 27 % zusätzlicher Verluste auf, wenn sich Extremereignisse überschneiden, als wenn sie unabhängig voneinander eintreten.
Eine Verknappung des Angebots erhöht die Nachfrage, und das treibt die Preise in die Höhe. Die Unternehmen müssen mehr für die Produkte bezahlen. In den meisten Fällen wird das an die Verbraucher weitergegeben. Da Wetterextreme abrupt auftreten, gibt es zumindest kurzfristig keine reibungslose Anpassung von Kapazitäten und Preisen. Wenn andere Lieferanten ausfallen, weil die wirtschaftlichen Auswirkungen eines anderen Wetterextremereignisses anderswo zu spüren sind, werden die sich überlagernden Preisschocks verstärkt.
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