Das größte europäische Nagetier
Der Biber ist das größte europäische Nagetier. Er ist das einzige Tier, das seinen Lebensraum selbst gestaltet, Burgen und Dämme baut und Wasser anstaut. Der Biber war seit dem 19. Jahrhundert in Hessen ausgerottet.
Zwischen 1987 und 1988 wurden an den Bächen Sinn und Jossa im Sinntal, das im südlichen Hessen liegt 18 Elbe-Biber ausgesetzt.
Ansiedlung von 19 Bibern geglückt
Die Ansiedlung glückte sofort. Mittlerweile konnten über 130 Biber in der Region nachgewiesen werden. Der Biber kehrt langsam zurück und gilt als Indikator für naturnahe Auen- und Flusslandschaften.
Der Bachlauf der 'Schmalen Sinn' führt durch eine Talaue. An seinen Ufer wächst ein Erlen-Auenwald voller Röhrichte und Riede. Drei bis vier Biber haben das Revier 'Schmale Sinn' besetzt und eine Biberburg gebaut.
Mosaik aus fließenden und stehenden Gewässern
Der Lebensraum des Bibers ist ein Mosaik aus fließenden und stehenden Gewässern, Auenwald sowie dichter Kraut- und Weichholzvegetation. Wichtig für den Biber ist eine Wassertiefe von 50 – 80 cm.
Ist das Wasser zu flach, schichtet der Biber Dämme aus Ästen und Zweigen (70 cm – 1 m hoch) auf, die er mit Schlamm und Pflanzenteilen abdichtet. Damit reguliert er den Wasserstand. Ein Biberdamm ein wahres Kunstwerk aus Holz!
Biber sind Landschaftsarchitekten
Der Biber baut auch seine Burgen aus Ästen und Zweigen. Der Eingang liegt immer unter Wasser, um bei Gefahr schnell abtauchen zu können. Die meisten Gewässer frieren nicht bis zum Grund zu, so dass der Biber auch im Winter seine Nahrungsvorräte schwimmend erreichen kann.
Wo der Biber als Landschaftsarchitekt tätig ist, entstehen viele neue Lebensräume, die in unserer aufgeräumten Landschaft fast verschwunden sind. Die Artenvielfalt im 'Biberland' steigt in kurzer Zeit beträchtlich.
Biberland kaufen und schützen
An der 'Schmalen Sinn' hat der Biber die Landschaft bereits in eine reichhaltige Naturlandschaft verwandelt. Ein Teil der Fläche liegt im Bundesland Bayern und wurde dort bereits von der zuständigen Naturschutzbehörde für den Schutz des Bibers gekauft.
Eine etwas kleinere Fläche liegt auf hessischen Boden und befindet sich noch in Privatbesitz. Diese Fläche will Naturefund gemeinsam mit der GNA kaufen und damit das gesamte Biberland im Sinntal schützen.
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