Studie zeigt schwerwiegende Folgen auf
Auf der kommenden Biodiversitätskonferenz im April diesen Jahres werden neue Ziele beschlossen. Eines der bisher angedachten Ziele sieht die Verdopplung von Schutzgebieten vor, sodass weltweit bis 2030 mindestens 30 % der Land- und Meeresflächen zum Schutzgebiet erklärt werden. Dieses Ziel wird derzeit bereits von 50 Staaten unterstützt, darunter auch Deutschland. Doch könnte eine Umsetzung dieses Ziels weitreichende negative Konsequenzen mit sich bringen, wie eine Studie zur "globalen und regionalen Gesundheit und Ernährungssicherheit unter strengen Erhaltungsmaßnahmen" jetzt aufzeigt.
Gerade für ärmere Regionen im globalen Süden würde die mit den Zielmaßnahmen einhergehenden Umstellung eine große Hürde darstellen, leben viele Menschen in diesen Regionen von der Landwirtschaft. Werden dort nun mehr Flächen zu Schutzgebieten erklärt und kann als Folge daraus auf diesen keine Landwirtschaft mehr betrieben werden, könnte dies laut Studie zu einer erhöhten Sterblichkeit führen. So schätzt die Studie das Aufkommen von um die 200.000 zusätzlichen Toten, allein aufgrund der Erweiterung der Schutzgebiete und einer damit womöglich einhergehenden Unterernährung in der Bevölkerung.
Dynamischer Agroforst als Lösungsansatz
Um dies zu verhindern, müssen Lösungen gefunden werden, die sowohl eine Weiterführung der Landwirtschaft als auch eine gleichzeitige Förderung der Biodiversität ermöglichen. Eine Lösung könnte der Dynamische Agroforst sein - eine Anbau- und Aufforstungsmethode, die neben Agrar- auch Forstpflanzen auf gleicher Fläche anbaut. Landwirte können dank der Anbaumethode sowohl Nahrungsmittel zur Selbstversorgung anbauen als auch gleichzeitig aufforsten und damit Natur und Biodiversität erhalten.
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Zur Studie "Global and regional health and food security under strict conservation scenarios"