Bedrohte Vielfalt
Im bayrischen Landtag bringen die Grünen das drastische Artensterben in Deutschland auf die Tagesordnung. Viele heimische Tierarten wie Igel, Hase und Co. stehen zwar noch nicht auf der roten Liste der bedrohten Tierarten, müssen aber bereits aufmerksam beobachtet werden. Laubfrosch, Feuersalamander oder Uhu gelten mittlerweile als stark bedroht.
Ludwig Hartmann, der Fraktionschef der Grünen, betont die Notwendigkeit etwas in der Politik zu ändern und unterstreicht dies mit den erschreckenden Zahlen. Mehr als 60% der Schmetterlingsarten und über 40% der wilden Säugetierarten sind bereits vom Aussterben bedroht.
Kritik an die Politik
Die Politiker der Grünen und der SPD im bayrischen Landtag bemängeln den Einsatz der Regierung für die Natur und erklären die Politik als kläglich gescheitert. Naturschutz sei nur mit der Änderung der Landschaftspolitik möglich, die Regierung hingegen betreibe „Profit- und Lobbypolitik auf Kosten der Natur“ sagt Florian von Brunn der SPD. Die Folgen daraus könne man am Artensterben beobachten.
Der Grund für das Artensterben
Die industrielle Landwirtschaft gehört zu den Hauptverursachern. Nicht nur Schädlinge sterben durch den starken Einsatz an Pestiziden, sondern auch Insekten, deren Nahrungsgrundlage dadurch zerstört wird. Außerdem führt die Industrialisierung der Landwirtschaft zu immer monotoneren Anbauflächen, auf denen keine biologische Vielfalt herrscht und kaum wilde Tiere leben.
Wie geht’s weiter?
Eine Studie der forsa bestätigt, dass die Mehrheit der deutschen Bevölkerung (88%) einen Stopp für Neuzulassungen von Pestiziden fordert, welche schädlich für Insekten und andere Tiere sind.
Jetzt ist die deutsche Politik an der Reihe dem Willen der Bevölkerung nachzugehen und etwas zu ändern. Dies kann jedoch noch eine Weile dauern, die Politik sträubt sich gegen eine Reduktion der Pestizide, obwohl es einer der wichtigsten Hebel sein könnte, das Artensterben zu stoppen.
Wer sich bis zum Aktivwerden der Politik selbst für die Natur einsetzten will, kann gemeinsam mit Naturefund Streuobstwiesen in Hessen schützen. Die Wiesen sind ein Hort für unzählige gefährdete Insekten und andere Tiere.