Mehr Aufmerksamkeit für den Nationalpark
Liebe Leserin, lieber Leser, Catacamas ist die größte Stadt in der Nähe des Nationalparks Patuca. Was die Menschen in Catacamas und den angrenzenden Gemeinden vom Nationalpark Patuca denken, wie viel sie von ihm wissen und auf welcher Art sie mit der Natur umgehen, hat entscheidenden Einfluss auf den Schutz dieses letzten Regenwaldes im Süden von Honduras. Am 29. Mai veranstaltete die Asociación Patuca darum eine Aufforstungsaktion in Catacamas, gemeinsam mit der Feuerwehr und einer Schule. Lesen Sie den Bericht von Dina Morel, der Leiterin der Asociación. Bericht von Dina Morel: "Gemeinsam mit der Feuerwehr der Stadt Catacamas organisierte die Forstingenieurin Candy Alvarado einen symbolischen Festakt der Anpflanzung von Bäumen, am Samstag dem 29. Mai, dem Vortag des "Tag des Baumes" in Honduras. In aller Frühe reisten Grecia und ich von Tegucigalpa nach Catacamas. Die Straße war von den unglaublichen Wassermassen beschädigt, die es im Mai herunter geregnet hatte, Wasserrinnen und Schlaglöcher hatten sich geformt, über die der Bus nun rumpelte. Schon waren wir besorgt, zu spät zum Eröffnungsakt um acht Uhr morgens zu kommen und riefen Candy in Catacamas an, die uns sofort beruhigte: Von den Feuerwehrleuten war noch keine Spur. Noch in der Nacht von Freitag auf Samstag gab es mehrere Einsätze in den Gemeinden um Catacamas, die schweren Regenfälle hatte einige Überschwemmungen verursacht. Natürlich waren sie nun hundemüde und mussten zudem noch ihre nasse Kleidung wechseln. Doch trotz Müdigkeit von der knochenharten Arbeit in der Nacht kamen die Feuerwehrleute. Schließlich, um neun Uhr, begann das Fest. Eine Blaskapelle spielte inbrünstig die Nationalhymne von Honduras. Zufrieden schaue ich in die Menge an Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, die am Fest teilnahmen und trotz des starken Regens eine unglaubliche Freude ausstrahlten. Ich spürte die Freude der Schüler des Instituts des 18. Novembers, der Bürgermeister von Catacamas, des Feuerwehrhauptmanns von Olancho, der Kinderfeuerwehr und des gesamten Feuerwehrtrupps von Catacamas. Nach der Eröffnungszeremonie begannen wir mit der symbolischen Pflanzung von Baumsetzlingen in Erinnerung an den nationalen Tag des Baumes. Unser Ziel war, einen kleinen Park aufzuforsten, der auf dem Grundstück der Feuerwehr liegt. Wie immer waren es die Kinder, die am meisten motiviert sind: Die Kleinsten nahmen sogar ihre persönliche Anstecknadel von der Uniform und hängten sie an den Baum, den sie pflanzten. Begeistert beobachtete der Feuerwehrhauptmann Ochoa wie die Kinderfeuerwehr beim Pflanzen half, bis die Kleinen von oben bis unten mit Erde bedeckt waren. Auch das Team der Frauenfußballmannschaft des Viertels machte mit und innerhalb kürzester Zeit waren ihre Trikots mit Erde und Matsch geschmückt. Am Ende waren alle höchst zufrieden, hatten sie doch mehr als 100 Bäume gepflanzt! Zu Beginn der Mittagshitze beendeten wir diesen wichtigen Pflanztag. Wir waren überglücklich über die erfolgreiche Aktion und über die vielen Menschen, die teilgenommen hatten. Selbst die Feuerwehr war trotz der vielen Einsätze in der Nacht zuvor gekommen. Mit solchen Aktionen wollen wir mehr und mehr Bewusstsein schaffen für unsere einzigartige Natur und einladen, sie mit uns zu schützen. Als wir dann nachmittags nach Teguicigalpa zurückreisten, waren wir besorgt, da es immer noch regnete. Seit Freitag Abend hatte es heftig geregnet. In Teguicigalpa sahen wir auch, dass die Flüsse über das Ufer traten und als wir abends die Nachrichten hörten, erkannten wir, dass dieser große Regen eine Auswirkung des Hurrikan Agatha war, der sich kurz vor der Küste Mittelamerikas befand. Wir blieben daher in unseren Häusern, besorgt darüber, dass der Wasserstand der Flüsse weiter stieg und stieg. Auch Samstag Nacht hörte es nicht auf zu regnen. Am Sonntag - am "Tag des Baumes" - sah ich dann Unglaubliches in den Nachrichten: Der Fluss Choluteca wurde zum Monster und verwandelte die Straßen von Teguicigalpa zu Flüssen und Wasserfällen. Unglaublich, vor nur drei Tagen hatten wir noch eine starke Hitze und nun mussten viele Familien aufgrund der Überschwemmungen von ihren Häusern evakuiert werden. Ich war sprachlos, als ich sah, dass der Fluss Choluteca alles mitnahm, was er kriegen konnte: Plastik, Bäume und sogar Steine. Die Gewalt der Natur und ihre Unvorhersehbarkeit nehmen mir die Worte. Am Sonntag Mittag brach dann das totale Chaos in der Hauptstadt und vielen anderen Orten des Landes aus. Ich denke zurück, all dies geschah am "Tag des Baumes" und mir wird plötzlich bewusst: Die Natur erinnert uns an ihre unglaubliche Kraft, als Antwort auf die massive Zerstörung, die wir unserem Planeten Erde täglich antun."Unterstützen Sie unsere Arbeit und werden Sie Naturefund-Förderer: Naturefund-Förderer werden Herzliche Grüße
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