Die Degradierung von Böden
Aber was genau heißt Degradierung von Böden? Bodendegradierung meint die dauerhaften oder die irreversiblen Veränderungen der Strukturen und Funktionen von Böden bis hin zu ihrem vollständigen Verlust. Jährlich gehen 5 bis 8 Mio. ha kultiviertes Land alleine durch Versalzungs- und Erosionsprozesse unwiederbringlich verloren.
Forscher weisen nun deutlich auf den Verlust von Graslandschaften wie Weide, Almwiese, Steppe oder Savanne hin. Oft seien diese Natur-Habitate innerhalb von Klimawandel-Diskussionen und Maßnahmen unterrepräsentiert. Aber: „Grasland ist ein weltweit wichtiges Reservoir für die Biodiversität und Lebensraum für viele ikonische und endemische Arten“, erklärt Richard Bardgett von der University of Manchester. Auch stellen Graslandschaften eine unterschätzte Kohlenstoffsenke dar. Hier berichtet Naturefund über die unterschätzen CO2-Senken Eigenschaften von Graslandschaften.
Landwirtschaftliche Nutzung fördert Degradation
Etwa 40 % der weltweiten Flächen sind zwar Grasland, aber diese sind zu dreivierteln landwirtschaftlich genutzt und müssen als Folge dessen als degradiert eingestuft werden. Ein erschreckendes Beispiel kommt aus Europa, genauer Großbritannien: Wissenschaftler schätzen hier 90 Prozent der halb natürlichen Graslandschaften als bereits degradiert ein.
Das Thema braucht mehr Gehör und so arbeiten Wissenschaftler an Studien und Strategien für mehr Anerkennung dieser Problematik in der globalen Politik. Auch setzen sie sich für die Schaffung standardisierter Indikatoren für Degradierung ein sowie die Nutzung wissenschaftlicher Innovationen für Renaturierungsmaßnahmen. Graslandschaften müssten nach Bardgett im öffentlichen Diskurs denselben Stellenwert wie Wälder einnehmen.
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Quellen: Spektrum.de; Natur.de