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Virtuelles Wasser – wie hoch ist unser Wasserverbrauch wirklich?

Unser Wasserverbrauch aus dem Hahn kennzeichnet nur einen Bruchteil unseres Wasser-Fußabdrucks

 

Beim Zähneputzen, Duschen oder Wäsche waschen, ständig fließt Wasser aus dem Hahn. Knapp eine Badewanne verbrauchen wir Deutschen dabei pro Kopf pro Tag, das entspricht ca. 124 Liter. Doch dieser alltägliche Verbrauch stellt nur einen Bruchteil unseres tatsächlichen Wasserfußabdrucks. Das so genannte virtuelle Wasser ist stattdessen der entscheidende Faktor. Hierzu zählen das bei der Herstellung und Transport von Industriegütern und Lebensmitteln verbrauchte, verdunstete oder verschmutzte Wasser. Der versteckte Wasserverbrauch kann zwar nur geschätzt werden doch am Institut für Water Engineering an Management der niederländischen Universität Twente werden fortlaufend Studien durchgeführt. 

Ein paar Beispiele: 

1 Frühstücksei    =     200 Liter Wasser
1 Liter Milch       =   1.000 Liter Wasser
1 Jeans                =   6.000 Liter Wasser
1 kg Rindfleisch = 16.000 Liter Wasser

Das Institut kommt so auf einen Pro-Kopf-Wasserverbrauch von 3.900 Liter pro Tag. Insbesondere bei der Fleischproduktion werden große Mengen an Wasser benötigt, da das Futter für die Tiere ausreichend gewässert werden muss. 
International herrschen große Unterschiede beim jährlichen Pro-Kopf-Wasserverbrauch. Unter anderem abhängig von klimatischen Bedingungen und technologischem Möglichkeiten. Schätzungsweise werden pro Jahr weltweit 9.087 Milliarden Kubikmeter Wasser verbraucht, das entspricht 180 Bodensee-Füllungen.

Wasser-Fußabdruck verkleinern

Es ist unmöglich ohne Wasser zu wirtschaften, doch können bewusste Konsumentscheidungen zumindest den persönlichen Wasser-Fußabdruck verkleinern. Wer regional und saisonal einkauft, weniger Fleisch konsumiert und darauf achtet Kleidung so lange wie möglich zu tragen, hat schon viel Wasser gespart.
Trotzdem kann der weltweite Wasserverbrauch erst dann langfristig gesenkt werden, wenn die Politik dafür sorgt, dass Produkte entsprechend gekennzeichnet werden. Sodass der Konsument selbst entscheiden kann, wie und wie viel Wasser er sparen will. 

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