Zitronenfalter an lila Distelblüte
· Naturefund

Insektensommer 2023: Auffallend wenige Schmetterlinge

Noch nie zuvor wurden so wenige Schmetterlinge in Deutschland gesichtet! Zu diesem erschreckenden Ergebnis kommen der Naturschutzbund Deutschland (NABU) und Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) im Rahmen ihres gemeinsamen Projekts "Insektensommer".

Im Rahmen des 2018 begonnenen Projekts Insektensommer wollen NABU und LBV ein genaueres Bild von den Insektenpopulationen vor Ort zeichnen und rufen deshalb Menschen dazu auf, eine Stunde lang Insekten zu zählen. Knapp 14.000 Personen haben im Juni und August mitgemacht. Eine Sache ist dabei besonders aufgefallen, so die beiden Organisationen: Noch nie wurden so wenige Falter gemeldet.

Klimakrise eine der Ursachen

"Hier spielt sicher die Klimakrise, die extremes Wetter mit sich bringt, sowie der immer kleiner werdende Lebensraum und ein schlechteres Nahrungsangebot eine Rolle", erklärte NABU-Insektenexpertin Laura Breitkreuz besorgt. "Vielen Tagfalterarten, wie dem Kleinen Fuchs, dem Landkärtchen oder dem Schornsteinfeger, wird es offenbar zu warm und trocken. Sie ziehen sich vermutlich in kältere Regionen zurück." Trotz der regenreichen Sommertage blieben die Böden zu trocken, was eine ernsthafte Bedrohung für diese zarten Schmetterlingsarten darstellt. Es ist daher von entscheidender Bedeutung, den Rückgang dieser majestätischen Insekten weiter zu erforschen und ihre kostbaren Lebensräume zu schützen.
Die genauen Ursachen für das drastische Schwinden der Schmetterlinge sind nach Angaben des NABU jedoch noch nicht vollständig geklärt. Umweltschützer wie Breitkreuz betonen die Bedeutung der Schmetterlinge als Bestäuber und unverzichtbare Nahrungsquelle für Vögel und Fledermäuse.

Mehr zu Schmetterlingen

Insgesamt 14.000 Naturfreunde beteiligten sich an der Mitmachaktion von NABU und LBV, bei der fast 7.000 Meldungen eingereicht wurden. Erdhummeln waren wie im letzten Jahr die Sieger in der Zählung des Insektensommers. 
Die Blaue Holzbiene war ein besonders häufiger Gast auf den Balkonen und in den Gärten und Parks. Sie stieg in der Gesamtwertung der 100 meist beobachteten Insekten von Platz 10 auf Platz 6 auf. Diese Wildbiene findet durch die wärmeren Sommer gute Lebensbedingungen.
Bei den Schmetterlingen waren der Kohlweißling, der Kleine Fuchs und der Zitronenfalter die am meisten beobachteten Falter.

Die gesammelten Daten, die in Kooperation mit der Plattform www.naturgucker.de erfasst werden, werden im Herbst einer gründlichen Analyse unterzogen. Damit leisten diese engagierten Insektenbeobachter einen wichtigen Beitrag zum Verständnis und zum Schutz unserer faszinierenden Insektenwelt.

Förderung der Insektenvielfalt

Um die Insektenvielfalt im Garten zu fördern, könne man beispielsweise darauf achten, statt eines Zaunes eine bunte Hecke zu pflanzen. Die Verwendung heimischer Pflanzen wie Weißdorn und das Anpflanzen von Obstbäumen wie Apfel- oder Süßkirsche können eine blühende Oase für Insekten schaffen. Bei Blumenbeeten sollte darauf geachtet werden, dass sie Blüten reichlich Nektar enthalten, wie z.B. Wildrosen. Wichtig ist auch der Verzicht auf chemische Pflanzenschutzmittel, um die Insekten zu schützen und ihre Lebensräume zu bewahren.

Tipps für einen insektenfreundlichen Garten

Jetzt Insektenparadies im Mittelrheintal schützen!

Quellen:NABUZEIT
 

Natur schützen

Unterstützen Sie Naturefund und schützen Sie Natur.

Zurück zur Übersicht

Nächster Artikel