Vikunjas - eine seltene Kamelform Südamerikas
Das Vikunja gehört zur Gattung Lama und ist eine seltene Kamelform Südamerikas. Das Blut der Vikunjas ermöglicht es ihnen, auf höheren Lagen bis zu 6.000 m zu leben und zu weiden.
Früher waren Vikunjas weit verbreitet, doch Jagd und die Zerstörung ihres Lebensraums hat diese Art stark dezimiert, sodass sie nur noch selten vorkommen. Heute kommen Vikunjas noch in den Anden im Süden Perus und Boliviens, in Nordchile und im Nord-Westen Argentiniens vor.
Herden von bis zu 20 Tieren
Vikunjas leben in Herden mit bis zu 20 Tieren bestehend aus einem Männchen, fünf bis zehn erwachsenen Weibchen und den Jungtieren. Das Männchen dominiert die Herde und entscheidet allein darüber, wer dazu gehört. Bei Gefahren stellt es sich schützend vor die Herde und verteidigt sie.
Der Futterplatz der Vikunjas liegt immer vom Schlafplatz entfernt und wird rund um die Uhr bewacht. Neben den Familienverbünden gibt es auch Herden mit nur männlichen Tieren oder Einzelgänger.
Weil ihre Hufe sehr weich und empfindlich sind, leben die Familien während der Regenzeit auf den Kämmen der Kordilleren. Dort bleiben sie die komplette Regenzeit und selbst wenn Gefahr droht, ziehen sie nicht auf die steinigen Gipfel. Erst in der warmen Trockenzeit wenn der Böden fest ist, steigen sie in die Täler hinab.
Vikunjas sind vom Aussterben bedroht
Seit dem Fall des Inkareiches werden sie für ihr Fell und Fleisch gejagt. Zu präkolumbianischen Zeiten gab es vermutlich bis 1.500.000 Tiere. Nach einer Zählung 1993/94 gibt es nur noch 100.000 Tiere.
In einigen Ländern gibt es mittlerweile Schutzgesetze, die den Menschen zwar erlauben, die Tiere zusammen zu treiben, zu schären und wieder freizulassen. Jedoch dürfen sie nicht mehr gejagt und getötet werden.
Im Nationalpark Tunari wurden im Norden auf über 4.000 m Höhe Vikunjas gesehen: Wir wollen mithelfen, dass es sie eines Tages wieder häufiger im Nationalpark gibt.
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