Neues Schutzgebiet für den Kiebitz
Bereits im Sommer 2010 konnten beide Naturschutzorganisationen in einem Spendenmarathon genug Geld sammeln, um eine Fläche von knapp 10.000 Quadratmetern für den immer selteneren Wiesenvogel zu schützen. Mit der neuen Fläche entsteht ein noch größeres Schutzgebiet, von dem zahlreiche seltene Arten profitieren werden. Naturefund und die HGON starten daher jetzt Anfang November einen neuen Spendenaufruf: Mehr Land für den Kiebitz!
Bestand um 95% geschrumpft
Der Kiebitz und mit ihm viele Arten werden immer seltener. Die intensive Landwirtschaft und die Trockenlegung von Feuchtgebieten reduzieren seinen Lebensraum dramatisch. Allein der Bestand des Kiebitz ist in den letzten zwei Jahrzehnten um 95 Prozent eingebrochen. Umso wichtiger sind der Schutz und die Renaturierung von Feuchtgebieten.
Genau das haben Naturefund und die HGON vor. In der Kinzigaue von Langenselbold hat die HGON bereits vor einigen Jahren ein 2,4 ha großes Gebiet erworben und Flutmulden und Senken ausgehoben. Innerhalb kürzester Zeit hat sich ein einzigartiges Naturparadies entwickelt. Diesen Sommer kamen bei einer gemeinsamen Aktion genug Gelder zusammen, um eine angrenzende Fläche von 9.770 Quadratmetern ebenfalls zu kaufen und damit in den Naturschutz zu überführen.
5.662 Quadratmeter mehr Land
Gleich daneben steht nun eine weitere Fläche von 5.662 Quadratmeter zum Verkauf, welche das gesamte Schutzgebiet auf insgesamt 4 Hektar erweitern würden. Nicht nur der Kiebitz, auch zahlreiche andere Arten werden von dem einzigartigen Feuchtbiotop profitieren. Dazu gehören zahlreiche Vogelarten, wie Weißstörche und Graureiher, Amphibien wie der im Main-Kinzig-Kreis seltene Laubfrosch, Insekten und natürlich viele Pflanzen.
"Dank der vielen großzügigen privaten Spenden, u. a. der Stadler Naturschutz-Stiftung aus Wehrheim, konnten wir überraschend schnell und wirksam agieren und diesen einmaligen Lebensraum bewahren.", berichtet die Geschäftsführerin der HGON Main-Kinzig Susanne Hufmann. Beide Organisationen hoffen auf eine ähnliche Zustimmung wie bei dem Projekt im Sommer.
Erhalt von Brutplätzen
"Das ist auch bitter nötig", weiß Katja Wiese, Geschäftsführerin von Naturefund, zu berichten. "Bei allen gemeinsam erzielten Fortschritten ist eines klar: Der Kiebitz wird noch lange auf unsere Unterstützung angewiesen sein! Die Kiebitzpopulation erholt sich nur sehr langsam. Vor allem der Erhalt von Brut- und Rastplätzen ist wichtig. Genau das wollen wir in der Langenselbolder Aue erreichen. Vier Hektar Schutzgebiet wären phantastisch für den Kiebitz und für viele andere heimische Arten."
Auf den neu erworbenen Flächen ist die Neuanlage von Flutmulden und eine angepasste und extensive Grünlandbewirtschaftung geplant. Mit der Umwandlung der Ackerflächen in Grünland, der Wiedervernässung der Auen und der Abflachung der Ufer der Kinzig so dass das Hochwasser die Wiesen wieder überspülen kann, wird hier neuer Naturraum geschaffen.
Mit 5 € Land schützen
Auch der ehemalige Besitzer der zuletzt gekauften Fläche ist von der Aktion überzeugt: "Wir würden immer wieder an eine Naturschutzorganisation verkaufen. Schließlich erhalten sie den Lebensraum, in dem wir mit unseren Familien leben. Ich freue mich schon heute über die Vielfalt an Tieren und Pflanzen, die sich vielleicht bald schon auf unserer Wiese wieder ausbreiten wird."
Unter dem Motto: Mehr Land für den Kiebitz können bereits für fünf EUR zwei Quadratmeter Land dauerhaft für die Natur geschützt werden. Spendenkonto: Naturefund e. V., Nassauische Sparkasse, BLZ 510 500 15, Konto 101 261 352, Betreff: Kiebitz. Eine Spende ist steuerlich abzugsfähig.
Mehr über das aktuelle Schutzprojekt erfahren Sie unter: www.naturefund.de/land
Zu den Pressefotos: www.naturefund.de/pressefotos
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