Mistel breiten sich rasant aus
Die Wiesbadener Naturschutzorganisationen Naturefund und BUND sehen viele Streuobstbestände durch den rasant fortschreitenden Mistelbefall gefährdet. Die Naturschützer bitten Grundstücksbesitzer um Hilfe bei der Beseitigung der Misteln. All jenen, die ihre Streuobstgrundstücke nicht selbst pflegen können, bieten die Naturschützer Hilfe an und haben dazu ein einfaches Antragsformular veröffentlicht.
„Wir beobachten eine massive Ausbreitung der Mistel, insbesondere auf den ökologisch besonders wertvollen alten Apfelbäumen“, erklärt Dietrich Kröger, der sich seit vielen Jahren unter anderem im BUND und bei Naturefund mit praktischen Aktionen für den Streuobstschutz engagiert. „Ursache ist die Verwahrlosung vieler Obstbaumbestände, die nicht mehr regelmäßig gepflegt werden. Leider sind mittlerweile nicht mehr nur die besonders überalterten und ungepflegten Streuobstwiesen betroffen, sondern die Misteln befallen auch Jungbäume - vor allem dann, wenn sie z. B. durch Trockenheit besonders gestresst sind.“
Mistel wächst gerne auf Apfelbäumen
Die immergrüne Mistel ist ein Halbschmarotzer, der sich gerne im Holz von Apfelbäumen niederlässt, dort die Wasserversorgung anzapft und dem Wirtsbaum dabei auch wichtige Nährsalze entzieht. Sobald sich die Misteln genügend vermehrt haben, entfällt zunächst die Ernte, später stirbt der Baum ab. Vorher verbreiten sich die Mistel durch Vögel aber auf umliegende Bäume.
„Wir versuchen daher“, so Katja Wiese von Naturefund, „mit Pflegeaktionen, an denen sich viele Freiwillige beteiligen, die Misteln zurückzudrängen und damit ihre Ausbreitung auf bisher noch mistelfreie Obstwiesen zu verhindern. Angefangen haben wir damit in Breckenheim und Heßloch. Dafür brauchen wir aber dringend die Unterstützung der privaten Obstwiesenbesitzer!“
Naturefund und BUND bitten daher alle Eigentümer von Streuobstwiesen, durch regelmäßige Pflege ihrer Bäume die weitere Ausbreitung der Mistel zu stoppen und damit die benachbarten Obstwiesen zu schützen.
Naturschützer bieten Hilfe bei der Streuobstpflege
Von denjenigen, die selbst mit der Baumpflege überfordert sind, möchten die Naturschützer gerne das Einverständnis für die Durchführung der erforderlichen Schnittmaßnahmen bekommen. „Das ist ganz einfach,“ erklärt Katja Wiese. „Unter www.naturefund.de/antrag-streuobstpflege haben wir ein Formular eingestellt, das Obstwiesenbesitzer ausdrucken, ausfüllen und uns zuschicken können. Damit können wir dann auch Fördermittel beim Umweltamt für unsere Pflegemaßnahmen beantragen, die wir ansonsten aus Spenden finanzieren.
Wer kein Zugang zum Internet hat, kann bei Naturefund direkt anrufen und sich das Antragsformular per Post zu schicken lassen: Naturefund Tel.: +49 611 504 581 011. Die Naturschutzorganisationen sind auf Spenden angewiesen. Wer die Pflege der Streuobstwiesen unterstützen will, kann aktuell auf folgendes Spendenkonto spenden:
Naturefund e. V., Nassauische Sparkasse, IBAN-Nr: DE34 5105 0015 0101 2613 52, Betreff: Streuobst.
Link zu den Pressefotos: www.naturefund.de/ueber_uns/presse/pressefotos.html
Mehr über das Streuobstprojekt: www.naturefund.de/streuobst
Pressekontakt BUND:
Karsten Sporleder
Untere Matthias-Claudius-Str 2
65185 Wiesbaden
Tel.: +49 611 30 71 71
Kontakt für Rückfragen:
Naturefund e. V., Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Karl-Glässing-Straße 5, 65183 Wiesbaden
Tel.: +49 611 504 581 011, pressekontakt@naturefund.de
P. S. Wenn Sie Pressemitteilungen von Naturefund erhalten möchten, tragen Sie sich bitte hier ein: Presse anmelden