Der uralte Buchenwald auf der Hohen Schrecke ist gesichert. Jetzt können wir 600.000 m² Waldwildnis mit Offenland kaufen, welche direkt an den Wald angrenzen und so wichtige Pufferzonen für den Urwald schaffen.
Ein großes, naturnahes Waldgebiet
Naturefund hat im Oktober 2013 gemeinsam mit der Naturstiftung David 200.718 m² uralten Buchenwald auf der Hohen Schrecke in Thüringen gekauft. Jetzt können wir weitere angrenzende 600.000 m² Waldwildnis mit Offenland kaufen und so Pufferzonen für den Urwald schaffen. Der Wald befindet sich auf dem Höhenzug „Hohe Schrecke“ am nördlichen Rand des Thüringer Beckens. Es ist eines der wenigen großen, unzerschnittenen Waldgebiete in Deutschland, die seit dem Mittelalter nur teilweise forstwirtschaftlich genutzt und nie komplett abgeholzt wurden. Ein Laubmischwald blieb erhalten, dem Experten Urwaldnähe bescheinigen. Uralte, knorrige Baumriesen erheben sich geheimnisvoll. Luchs, Wildkatze und Rothirsch finden hier einen Lebensraum. Eine absolute Besonderheit sind Urwaldreliktarten, die auf der Hohen Schrecke wiederentdeckt wurden und den Urwaldcharakter des Waldes bestätigen.
Die Urwaldreliktarten
Viele Urwaldreliktarten aus der Gruppe der totholzbewohnenden Käfer sind vom Aussterben bedroht. Es sind meist kleine Geschöpfe mit seltsamen Namen, wie z. B. Glanz-Knochenkäfer, Kurzhornschröter, Feuerschmied oder Reitters Strunk-Saftkäfer. Oft sind die Käfer so selten, dass es gar keine deutsche Artbezeichnung gibt. In den alten Laubwäldern der Hohen Schrecke in Nordostthüringen wurden jüngst elf teilweise verschollen geglaubte Arten wiedergefunden. Insgesamt sind in Mitteleuropa 115 Urwaldreliktarten bekannt. Sie stellen so hochspezialisierte Lebensraumansprüche, dass ihr Überleben fraglich ist, außer, es gelingt uns, genug alte Laubwälder weitestgehend sich selbst zu überlassen. Durch die Bereitschaft der Menschen und den Mut, ausreichend große Urwälder wieder zuzulassen, können diese Arten erhalten werden. Die Hohe Schrecke ist solch ein Beispiel.
Steppentier Rothirsch
Die Heimat des Rotwildes war ursprünglich eine offene und halboffene Landschaft mit Steppencharakter. Der waldgeprägte Lebensraum des Rotwildes in Mitteleuropa zeigt vor allem die Anpassungsfähigkeit der Art. Dies führt sogar dazu, dass die eigentlich arttypischen ausgedehnten Wanderungen zwischen Sommer- und Wintereinstand nicht mehr stattfinden. Rotwild braucht, wie viele andere Tierarten, störungsfreie Areale in ihrem Lebensraum. Diese störungsfreien Räume müssen ausreichend groß sein, damit der Rhythmus zwischen Äsungs- und Wiederkauperioden auch am Tage eingehalten werden kann. Im Waldgebiet der Hohen Schrecke sollen auch deshalb 2.000 Hektar Wildnis-Waldflächen entstehen, in die wir Menschen nur selten gelangen. Dazu ist ein angepasstes Besucherlenkungssystem geplant, das die Besucher in den Urwald hineinführt und gleichzeitig große Waldbereiche völlig ungestört lässt. Direkt zum aktuellen SchutzprojektMehr über die WildbieneMehr über das Wilde HügellandGrunddaten Projekt Wildes Hügelland