Naturefund will artenreiche Magerwiese schützen
Magerwiesen mit ihrer bunten Vielfalt an Wildblumen, Insekten und vielen anderen Arten sind heute oft nur noch ein Relikt aus „guten alten Zeiten“. Zeiten, in denen die kleinbäuerliche Kultur noch Platz ließ für Mohn und Kornblume, für Färberkamille und wilde Glockenblume. In der industrialisierten Landwirtschaft von heute sind diese artenreichen Ökosysteme zu einer absoluten Rarität geworden. Deshalb hat sich Naturefund zusammen mit der HGON entschieden, eine Magerwiese im Krebsbachtal im Taunus zu erwerben und dauerhaft zu schützen: Für fünf Euro kann jeder symbolisch 2 Quadratmeter kaufen und für die Natur erhalten. Die etwa 4.200 Quadratmeter große Magerwiese liegt mitten im FFH-Gebiet „Krebsbachtal bei Ruppertshain“. Sie ist deshalb so kostbar und schützenswert, weil hier unzählige, mittlerweile oft seltene Arten vorkommen. Zu ihnen gehört der vom Aussterben bedrohte Ameisenbläuling. Die Eiablage dieser Schmetterlingsart findet in dem kurzen Zeitraum statt, in dem der Große Wiesenknopf in voller Blüte steht. Die aus den Eiern schlüpfenden Raupen sind dann darauf angewiesen, von bestimmten Ameisenarten „adoptiert“ zu werden, um im Ameisenbau den Winter zu verbringen. Dieses feinabgestimmte Zusammenspiel findet sich nur auf artenreichen Magerwiesen.Vielzahl von Pflanzen mit geringen Nährstoffansprüchen
Artenreich und Magerwiese scheint ein Widerspruch zu sein, doch das trügt. Diese Wiesen werden als mager bezeichnet, weil der Boden im Vergleich zu fetten Weiden nur wenige Nährstoffe, insbesondere wenig Stickstoff enthält. Eine Vielzahl von Pflanzen mit geringen Nährstoffansprüchen sind auf solche Böden spezialisiert. Monokulturen, Pestizide und Dünger haben in den letzten Jahren dieses feinabgestimmte, kaum sichtbare Zusammenspiel der Arten an vielen Orten in Deutschland zerstört. Dank des Einsatzes der Hessischen Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz (HGON) blieb im Krebsbachtal ein Landschaftsmosaik aus Magerwiesen, alten Streuobstbäumen, Hecken und kleinen Gewässern erhalten, das im Taunus seines Gleichen sucht. Hier finden Grünspecht, Feldhase und Nachtigallgrashüpfer einen idealen Lebensraum. Auch der Neuntöter mit seiner skurilen Vorratshaltung - er spießt überzählige Beute wie Käfer oder Heuschrecken in Dornbüschen auf, um sie später zu verzehren – kommt hier vor. All diese Arten benötigen die üppigen Wildblumenwiesen als Lebensraum, die leider vielerorts längst verschwunden sind. Diese bunte Vielfalt aus Feld-Hainsimse und Zittergras, Wiesenlabkraut oder Berg-Lungenkraut beherbergt dabei nicht nur einen ungeheuren Artenreichtum, sie ist für uns Betrachter auch ein sinnlicher Genuss: Es duftet, summt und zwitschert überall. Naturefund startet dieses Projekt jetzt gemeinsam mit der HGON, welche später diesen Lebensraum langfristig erhalten und sich mit ehrenamtlichen Helfern für den Schutz der seltenen Wiese einsetzen wird. Jeder kann im Internet mitmachen oder direkt spenden unter Empfänger: Naturefund e. V., Bank: Nassauische Sparkasse, IBAN-Nr: IBAN: DE34 5105 0015 0101 2613 52, Betreff: Magerwiese. Zu den Pressefotos: www.naturefund.de/pressefotos Direkt zum Projekt im Internet: www.naturefund.de/landKontakt für Rückfragen:
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