Die oben genannten Anbaumethoden verzichten nicht nur auf Pestizide, sondern auch auf synthetischen Mineraldünger. Außerdem legen sie einen großen Wert auf Umweltschutz und artgerechte Tierhaltung.
Bei biologischer Landwirtschaft hält sich immer noch hartnäckig der Glaube, dass sie zu ineffizient wäre, um die Menschheit zu ernähren. Tatsächlich erwirtschaftet sie oft geringere Erträge als die konventionelle Landwirtschaft, jedoch ist sie umweltfreundlicher, profitabler und stellt hochwertigere Lebensmittel her, die frei von Pestiziden sind. 9 Zudem bietet der Biolandbau mehr Ökosystemdienstleistungen und viele gesellschaftliche Vorteile. Der einzige Weg, die Welt nachhaltig zu ernähren, ist laut Handels- und Umweltbericht der Vereinten Nationen eine kleinteilige, biologische Landwirtschaft. 10
Dass die Landwirtschaft ohne synthetische Pestizide funktioniert, wurde bereits mehrfach wissenschaftlich belegt. In einer Langzeitstudie wurden Mais und Sojabohnen mit und ohne Pestiziden angebaut.15 Das Ergebnis war verblüffend: Selbst nach 22 Jahren gab es keine Unterschiede in den Erträgen der Ernte zwischen den beiden Anbaumethoden.
In einer weiteren Vergleichsstudie aus Frankreich wurden unterschiedliche Produktionsmethoden an 946 konventionellen Höfen untersucht. 30 Dabei konnten etwa 60 % der Höfe ihren Pestizideinsatz um 42 % reduzieren, ohne Einbußen bei den Erträgen und Einkommen zu verzeichnen. Die Studie besagte zudem, dass umso weniger Pestizide eingesetzt werden müssten, je vielfältiger die Anbaumethode sei. Der gesunde Boden sorgt dann dafür, dass Pflanzen Abwehrstoffe gegenüber Schädlingen produzieren. Ein reduzierter Pestizideinsatz hat demnach ökonomische, ökologische und gesundheitliche Vorteile.
Eine funktionierende Landwirtschaft ohne Pestizide aufzubauen, gelingt nur, wenn die Landwirtschaft in sich vielfältiger wird. Dies bedeutet, dass Monokulturen durch klein strukturierte Einheiten mit einer höheren biologischen Vielfalt und der Anlage von Mischkulturen ersetzt werden müssen. Krankheiten und Schädlinge können sich dann weniger ausbreiten. Studien von Science Direct bewiesen außerdem, dass eine vielfältige Landschaft mehr Platz für Nützlinge bietet. 13 Durch einen ökologischen Ansatz kann die natürliche Schädlingskontrolle auf dem Feld gefördert und die biologische Interaktion zwischen Nützlingen und Schädlingen gesichert werden. Der Ansatz zieht dabei die Nahrungsmittelproduktion sowie die ökologische, ökonomische und soziale Dimension mit ein.
Eine Landschaft mit Blüh- und Wiesenstreifen oder Waldstücken in der Nähe von Getreide- und Gemüsefeldern fördert Nützlinge wie parasitäre Wespen, Laufkäfer, Vögel und Spinnen. Sie helfen dabei, Fraßschädlinge in den Kulturen zu reduzieren.14 Verschiedene Fruchtfolgen und der Anbau von Zwischenfrüchten tragen zur Bodengesundheit bei und sorgen dafür, dass Pflanzenkrankheiten und Schädlinge nicht dominieren. Durch sie wird der Humusgehalt im Boden aufgebaut und Unkrautbestände unterdrückt. Somit wird eine langfristige Bodengesundheit und Bodenfruchtbarkeit sichergestellt.
Mittlerweile haben sich tausende Gemeinden in Europa zu einem Pestizidverzicht verpflichtet, unter anderem Großstädte wie Rotterdam. Die Entscheidung wurde nicht ausschließlich basierend auf gesundheitlichen, sondern auch ökonomischen Faktoren getroffen. Es kostete die Stadtgemeinde Rotterdams beispielsweise Millionen, Verunreinigungen des Grundwassers aus dem Trinkwasser zu entfernen, welche durch Pestizide entstanden war.
Mit einem prozentualen Anteil von 36,3 % haben die Falklandinseln den höchsten Anteil von ökologischem Landbau am gesamten Landbau. 20 Im Anschluss folgt Liechtenstein mit 31 %, Österreich mit 19 % und die Schweiz mit 13 %. Deutschland ist mit einem Anteil von 6 % weit abgeschlagen, und das, obwohl es in Deutschland nach den USA den zweitgrößten Bio-Markt weltweit gibt. 2015 wurden in Deutschland beispielsweise Bio-Lebensmittel im Wert von 8,6 Milliarden Euro von deutschen Haushalten gekauft. 21 Dabei ist die Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln noch deutlich größer als das derzeitige Angebot.
Dynamischer Agroforst – die pestizidfreie Anbaumethode.
Human alteration of Earth is substantial and growing. Between one-third and one-half of the land surface has been transformed by human action; the carbon dioxide concentration in the atmosphere has increased by nearly 30 percent since the beginning of the Industrial Revolution. By these and other standards, it is clear that we live on a humandominated planet. mehr
Integrated pest management and organic farming are alternatives for sustainable agriculture and less pesticide use in the European Union. All professional users of pesticides in the European Union should follow the general principles of integrated pest management from 2014. States should report to the European Commission on their national action plan for the effective application of those guidelines. mehr
Organic agriculture has a history of being contentious and is considered by some as an inefficient approach to food production. Yet organic foods and beverages are a rapidly growing market segment in the global food industry. The study examines the performance of organic farming in light of four key sustainability metrics: productivity, environmental impact, economic viability and social wellbeing. mehr
It was investigated whether damage on winter oilseed rape caused by three major pests was affected by within-field andlandscape factors. Damage and within-field/landscape relationships wereanalyzed on 29 landscape sectors using stepwise multiple regression analyses. mehr
Various organic technologies have been utilized for about 6000 years to make agriculture sustainable while conserving soil, water, energy, and biological resources. Among the benefits of organic technologies are higher soil organic matter and nitrogen, lower fossil energy inputs, yields similar to those of conventional systems, and conservation of soil moisture and water resources. Conventional agriculture can be made more sustainable and ecologically sound by adopting some traditional organic farming technologies. mehr
An understanding of agroecosystems is key to determining effective farming systems. Here we report results from a 21-year study of agronomic and ecological performance of biodynamic, bioorganic, and conventional farming systems in Central Europe. We found crop yields to be 20% lower in the organic systems, although input of fertilizer and energy was reduced by 34 to 53% and pesticide input by 97%. Enhanced soil fertility and higher biodiversity found in organic plots may render these systems less dependent on external inputs. mehr
The factors that cause pest outbreaks depend on the complex nature of crops, pests, physical habitats and the natural biota. Despite all efforts to control pests, approximately 35% of all crop production is lost to pests. Thus, the biological controls used to control the 67 000 pest species that exist world wide should be expanded and diversified. mehr
The greatest challenge for agriculture is to reduce the trade-offs between productivity and long-term sustainability. Therefore, it is interesting to analyse organic agriculture which is a given set of farm practices that emphasise ecological sustainability. Organic agriculture can be characterised as being less driven by off-farm inputs and being better embedded in ecosystem functions. mehr
Achieving sustainable crop production while feeding an increasing world population is one of the most ambitious challenges of this century. Meeting this challenge will necessarily imply a drastic reduction of adverse environmental effects arising from agricultural activities. The reduction of pesticide use is one of the critical drivers to preserve the environment and human health. Pesticide use could be reduced through the adoption of new production strategies; however, whether substantial reductions of pesticide use are possible without impacting crop productivity and profitability is debatable. The paper demonstrates that low pesticide use rarely decreases productivity and profitability in arable farms. mehr
Meeting growing demands for agricultural products, while minimizing negative environmental impacts, is among the biggest challenges to mankind. Productivity increase per unit area achieved by conventional agricultural intensification has come at the cost of adverse effects on the environment, including losses of farmland biodiversity and associated ecosystem services, which may even have negative feedbacks on sustainable crop production. mehr
Die aufgeführten Daten und Fakten stützen sich auf das Buch "Unser täglich Gift" von Johann G. Zaller, Ökologe an der Wiener Universität für Bodenkultur sowie Experte der Österreichischen Biodiversitätskommission.