Verfolgt, ausgerottet, zurückgekehrt
Der Biber war bereits im 19. Jahrhundert in Hessen ausgestorben. Jahrhundertelang wurde er intensiv gejagt. Die Menschen nutzten sein Fleisch als Fastenspeise, denn Biber galt als Fisch und Fisch war den Gläubigen erlaubt. Sein dichtes Fell war begehrt für Hüte und sein Drüsensekret, Bibergeil genannt, galt als Wunderheilmittel.
Doch nicht nur in Hessen, in ganz Mitteleuropa wurde dem Biber erbarmungslos nachgestellt, bis er fast gänzlich ausgerottet war. Nur in Frankreich, Schweden und Polen überlebten kleine Populationen des europäischen Bibers (Castor fiber albicus).
Nur in eine kleine "gallische" Population widerstand
In Deutschland gab es nur eine Region, in der einige wenige Hundert Tiere die Massenjagd überstanden. Es war den strengen Jagdgesetze der Fürsten von Sachsen und Sachsen-Anhalt zu verdanken, dass an den Flüssen Elbe, Schwarzer Elster, Mulde und Saale sich Restbestände vom Biber über Jahrhunderte hielten.
Als die schützende Hand der Fürsten Anfang des letzten Jahrhundert verschwand, waren es Naturschützer, die zur DDR-Zeit mit großem Engagement den Biber hüteten. Vor 25 Jahren sorgte schließlich die Hessische Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz (HGON) dafür, dass die ersten „Elbe-Biber“ mit einer offiziellen Ausreiseerlaubnis der DDR nach Hessen kamen.
Eine hessische Erfolgsgeschichte
Seitdem haben sich die Tiere kräftig vermehrt und sind vom Main-Kinzig-Kreis aus bereits in eine ganze Reihe hessischer und unterfränkischer Bäche und Flüsse eingewandert. Inzwischen gibt es wieder Biber an der Kinzig, der Fulda, an der Gersprenz und in der Wetterau.
Naturschützer gehen davon aus, dass in absehbarer Zeit ein Großteil der hessischen Gewässer wieder vom größten Nagetier Europas besiedelt sein wird. Das kann allerdings nur gelingen, wenn der Biber sich in Osthessen, seinem Hauptverbreitungsgebiet, kräftig vermehrt, so dass viele Tiere gezwungen sind, in andere Gebiete abzuwandern.
Ein Geschenk zum 25. Geburtstag
Nach einem Vierteljahrhundert sollen die Biber daher von Naturefund und der HGON ein Geburtstagsgeschenk erhalten. Die Naturschützer wollen ein etwa 8000 m² großes Grundstück nahe Oberzell im Spessart kaufen und für den Biber dauerhaft schützen. Hier haben die Tiere in den letzten Jahren ein wahres Naturparadies geschaffen.
Durch ihre Bautätigkeit entstand ein Mosaik aus fließenden und stehenden Gewässern, begleitet von einer dichten Kraut- und Weichholzvegetation. Es ist ein idealer Lebensraum für zahlreiche Arten. Auch viele Bibernachkommen sollen hier groß werden und in andere, noch unbesiedelte Reviere Hessens und Bayerns abwandern.
Jeder kann beim Geburtstagsgeschenk für den Biber mithelfen. Bereits ab einer Spende von 5 EUR können 3 m² dauerhaft für den Biber gesichert werden. Das Spendenkonto ist: Naturefund e. V., Konto: 101261352, BLZ: 51050015, Nassauische Sparkasse, Stichwort: Biber
Mehr über das Biberprojekt erfahren Sie auch unter: www.naturefund.de/land
Zu den Pressefotos: www.naturefund.de/pressefotos
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