Biber in Hessen verschwunden
Das größte Nagetier Europas verschwand in Hessen bereits im 19. Jahrhundert. Erst eine Wiederansiedlung von Elbebibern im Main-Kinzig-Kreis in den Jahren 1987 und 1988 brachte ihn zurück.
Der Biber ist das einzige Tier, das seinen Lebensraum selbst gestaltet, Burgen sowie Dämme baut und Wasser anstaut. Biber verändern die Landschaft, setzen Wiesen unter Wasser und fällen große Bäume. Kein Wunder also, dass sie den Landwirten ein Dorn im Augen waren. Wo sie auftauchten, wurden sie erbittert gejagt. In Hessen starb der letzte Biber bereits im 19. Jahrhundert.
Wiederansiedlung des Bibers glückte
Vor zwanzig Jahren startete die Gesellschaft für Naturschutz und Auenentwicklung (kurz: GNA) gemeinsam mit der hessischen Naturschutzbehörde ein Biberprojekt. Zwischen 1987 und 1988 wurden an den Bächen Sinn und Jossa im Sinntal neunzehn Elbe-Biber ausgesetzt. Die Ansiedlung glückte sofort. Mittlerweile konnten über 130 Biber in der Region nachgewiesen werden.
Der Biber ist ein geschickter Landschaftsarchitekt. Wichtig für den Biber ist eine Wassertiefe von 50 - 80 cm. Ist das Wasser zu flach, schichtet er Dämme aus Ästen und Zweigen 70 cm bis 1 m hoch auf, die er mit Schlamm und Pflanzenteilen abdichtet. Damit reguliert er den Wasserstand. Auch seine Burgen baut der Biber aus Ästen und Zweigen. Der Eingang muss immer unter Wasser liegen, um bei Gefahr schnell abtauchen zu können.
Artenvielfalt auf Biberflächen nimmt rasant zu
Ein Mosaik aus fließenden und stehenden Gewässern entsteht, begleitet von Auenwald sowie einer dichten Kraut- und Weichholzvegetation. Es sind Lebensräume, die bei uns fast verschwunden sind. Seitdem der Biber in den Main-Kinzig-Kreis zurückgekommen ist, nahm die Artenvielfalt auf den Biberflächen rasant zu.
Ein Teil der Biberfläche im Sinntal liegt im Bundesland Bayern und wurde dort bereits unter Naturschutz gestellt. Eine etwas kleinere Fläche liegt auf hessischen Boden und befindet sich noch in Privatbesitz. Diese Fläche will Naturefund gemeinsam mit der GNA kaufen und damit das gesamte Biberland im Sinntal schützen. Zukünftig wird die Fläche nicht mehr bearbeitet und sich selbst überlassen.
Mehr über das aktuelle Schutzprojekt erfahren Sie unter: www.naturefund.de/land
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