Reise nach Ranobe
In Ranobe unterstützt Naturefund zusammen mit Ho'Avy seit drei Jahren die Wiederaufforstung und den Schutz eines sehr seltenen Trockenwaldes. Der Wagen ist voll beladen, hinten sitzen seine junge Frau Vula mit ihrem sechs Wochen alten Baby und die Großmutter. Wir fahren zuerst zum Markt, um Samen und Früchte zu kaufen. Gleich der erste Stand hat das, was wir suchen: Samen, aufbewahrt in Flaschen.Samen für den Waldgarten
Joachim lässt sich von Vula beraten und kauft dann 12 Gemüsesamen, Samen vom Baobabbaum, Gingerknollen, Kurkumaknollen, Chilischoten, zwei verschiedene Datteln und ChouChou, ein mir völlig fremdes Gemüse, das ähnlich wie Kohlrabi schmecken soll und das gut roh in Salate gerieben werden kann. Mit unseren Schätzen steigen wir ins Auto und fahren los. Gleich hinter der Stadt beginnt die Sandpiste. Als Erstes begegnet uns ein großer Lastwagen mit unzähligen Säcken Holzkohle. Anthony erzählt, dass jeder Sack etwa 10 abgeholzte Bäume bedeutet und er schätzt, dass auf diesem Wagen etwa 1.000 Säcke liegen. 10.000 Bäume fahren gerade an uns vorbei. Etwa 400.000 Menschen leben in und um Toliara, Gut 95 Prozent von ihnen nutzen Holzkohle zum Kochen. Ein Sack für eine fünfköpfige Familie hält etwa einen Monat.Ein Märchenwald taucht auf
Wir fahren weiter, rechts und links meist ödes Land, ab und zu ein kleiner Wald, doch dazwischen vor allem rote Erde, vereinzelte Maisfelder. Anthony biegt ab und auf einmal sind wir in einem Märchenwald, hohe Kakteenartige Pflanzen, dazwischen immer wieder Baobabs, Bäume mit orangenen Blüten und einfach eine völlig unbekannte Welt. Wir fahren durch ein Schutzgebiet, der Wald hier ist noch fast unberührt. Das meinen wir, doch als wir einmal anhalten und uns die Beine vertreten, finden wir nur 20 m abseits der Straße Reste von geschlagenen Bäumen und einen verlassenen Köhler, der dazu diente, aus den Bäumen Holzkohle zu machen.Das Tal der Baobabs
Stumm fahren wir weiter, die Gedanken kreisen. Schließlich kommen wir in das Tal der Baobabs. Kaum Bäume stehen hier, außer Baobabs. Überall sind ganze Baobabs-Wäldchen, riesige, alte Baume und auch junge. Niemand weiß genau, warum in diesem Tal die Baobabs stehen blieben. Vielleicht hat hier jemand das Buch „Der kleine Prinz“ gelesen, kommt mir in den Sinn, und ich muss grinsen. Am Nachmittag kommen wir endlich verschwitzt und Staub bedeckt in Ranobe an. Wie es in Ranobe aussieht und wie das System Waldgarten nun tatsächlich funktioniert, erzähle ich das nächste Mal. Jetzt bin ich erst einmal froh, angekommen zu sein.Machen Sie mit!
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Kennwort: Madagaskar Weiter zum 2. Bericht: Ankunft in Toliara