Fuchsjagd in Deutschland geht weiter
Füchse dürfen in den meisten Bundesländern ganzjährig geschossen oder in Fallen gefangen werden. Lediglich die Eltern noch unselbstständiger Jungtiere sind vor Nachstellungen geschützt. Trotzdem werden gerade jetzt im Mai, wo Jungfüchse ihre ersten Schritte aus dem elterlichen Bau wagen, viele Tiere getötet.
Das Argument der Jäger: Die Population muss begrenzt werden, sonst nimmt die Anzahl der Füchse unkontrolliert zu. Die Tierschützer halten dagegen: Die Bestandsdichte von Füchsen wird durch das Nahrungsangebot reguliert und zusätzlich verhindert die füchsische Sozialstruktur, dass es "zu viele" Füchse gibt. Je weniger Nahrung es gibt, desto weniger Jungfüchse werden geboren.
Der als Fuchsexperte geltende Biologe Erik Zimen beschrieb dieses Phänomen mit den Worten "Geburtenbeschränkung statt Massenelend". Eine extreme Bejagung bewirkt hingegen das Gegenteil: Die Fuchspopulationen nehmen zu.
Schonzeit im Saarland: Keine Fuchsschwemme
Das Saarland machte die Probe aufs Exempel. Die regierende Jamaika-Koalition aus CDU, FDP und Grünen, führte im letzten Jahr eine sechsmonatige Schonzeit für Füchse ein. Der Saarländische Jagdverband protestierte gegen diese Beschneidung seiner Rechte und prophezeite eine regelrechte "Fuchsschwemme".
Ein Jahr nach Einführung der Schonzeit zog das zuständige Ministerium Bilanz. Im Vergleich mit dem Vorjahr seien deutlich weniger Fuchswelpen in Wildtierauffangstationen abgegeben worden und auch die Anzahl im Straßenverkehr umgekommener Füchse sei zurückgegangen. Es gibt kein Indiz für eine Zunahme der Fuchspopulation - im Gegenteil, die Fuchsdichte scheint gegen den bundesweiten Trend sogar zurückgegangen zu sein.
Die Natur respektieren
Naturefund und siebzig anderen Tier- und Naturschutzverbände unterstützen im Rahmen der Initiative "Schonzeit für Füchse" die Einführung einer mindestens neunmonatigen Jagdruhe auf Füchse.
"Die Fuchsjagd ist grausam und überflüssig. Dabei wird in ein System eingegriffen, dass sich die Natur wunderbar erdacht hat. Wo gibt es sonst eine, an die natürlichen Umstände angepasste Geburtenkontrolle?",sagt Katja Wiese, Geschäftsführerin von Naturefund. "Ich hoffe, viele Bundesländer werden dem Saarländischen Beispiel folgen und künftig die natürlichen Mechanismen respektieren."
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