Neuer Lebensraum für die seltene Äskulapnatter in Frauenstein
Der Rheingau ist eines der letzten Verbreitungsgebiete der größten und seltensten Schlange Deutschlands, der Äskulapnatter. Zu ihrem Schutz kauft die Naturschutzorganisation Naturefund gemeinsam mit dem Naturschutzhaus Wiesbaden eine Fläche von 3.000 m² in Wiesbaden-Frauenstein. Für Anfang März ist geplant, Plätze zur Eiablage im neuen Schutzgebiet einzurichten.
„Wenn es wärmer wird, beendet die Äskulapnatter ihre Winterruhe und sucht sich einen geschützten Ort, um ihre Eier abzulegen. Es hilft ihr, wenn wir dann entsprechende Plätze vorbereitet haben“, erklärt Katja Wiese von Naturefund. Die Äskulapnatter ist in Deutschland auf der Roten Liste der bedrohten Tiere als „stark gefährdet“ eingestuft. Durch das milde Klima im Rheingau konnte die Natter hier überleben, obwohl sie heute vor allem in Südeuropa und Kleinasien vorkommt.
Damit die in Deutschland so selten gewordene Schlangenart weiterhin in der Region heimisch bleibt, schaffen Naturefund und das Naturschutzhaus Wiesbaden auf der gekauften Fläche ein Schutzgebiet, das für die bedrohte Natter geeigneten Lebensraum bietet. In Wiesbaden-Frauenstein findet sie eine kleinteilige Landschaft vor, die Deckung, offene Plätze zum Sonnenbaden, ausreichend Nahrung, Eiablageplätze und frostfreie Räume für die Überwinterung bietet.
Die Äskulapnatter ist die größte Schlange Europas und kann in seltenen Fällen bis zu zwei Meter lang werden. Sie jagt kleine Nagetiere wie Mäuse, aber auch Vögel oder deren Eier, die sie als guter Kletterer in Büschen und Bäumen findet. Für den Menschen ist sie völlig ungefährlich. In Hessen lebt sie vor allem an Trockenhängen, in und am Rand lichter Laubwälder, in Bachtälern und auf Streuobstwiesen. Die größte Gefahr für die Schlange ist der Mensch: Pestizide in der Landwirtschaft, die Zerstörung ihres Lebensraumes, Straßenverkehr und Mäharbeiten bringen die Natter bei uns an den Rand des Aussterbens.
Naturefund lädt am Sonntag, 5.3.2017 dazu ein, in Wiesbaden-Frauenstein mitzuhelfen, das Schutzgebiet weiter auszubauen und die Eiablageplätze vor Ort fertigzustellen. Anmeldung kann man sich per E-Mail unter aeskulap(at)naturefund.de. Der Einsatz dauert 2 bis 3 Stunden, Werkzeuge sind vorhanden, für Verpflegung ist gesorgt. Treffpunkt ist um 10 Uhr am Friedhof in Wiesbaden-Frauenstein.
Weitere Informationen:
Pressevertreter sind bei dem Arbeitseinsatz herzlich willkommen. Bitte um Anmeldung bei Katja Wiese, Tel. 0611 504 581 019.
Zu den Pressefotos: www.naturefund.de/pressefotos
Direkt zu dem Projekt: www.naturefund.de/aeskulap
Spendenkonto Naturefund: Nassauische Sparkasse, IBAN DE34 5105 0015 0101 2613 52, Swift: NASSDE55XXX
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