Viele inzwischen seltene heimische Arten leben in und auf Blühwiesen – ein wichtiger Lebensraum in unserer durch landwirtschaftliche Monokulturen geprägten Landschaft. Während auf Feldern und intensiv bewirtschafteten Wiesen nur noch sehr wenige Arten vorkommen, bieten Blühwiesen mit ihrer Vielfalt an Pflanzenarten Nahrungs- und Nistangebote. Für viele Insekten und in der Folge auch für Vögel, kleine Säugetiere, Amphibien und Reptilien ist dies notwendiger Lebensraum, der das ganze Jahr über Futter, Schutz und Rückzugsfläche bietet.
Solch eine Blühwiese auf 6.800 Quadratmeter zu schaffen, ist das Ziel des neuen Naturefund-Projektes im mittelhessischen Merenberg, am Rand des Westerwalds: „Wir können hier mit einer artenreichen Blühwiese für sehr viele Tier- und Pflanzenarten eine Heimat schaffen“, erklärt Katja Wiese, Vorstand bei Naturefund. Zudem sorgen mehrjährige Blühflächen und artenreiche Wiesen für den Aufbau von Humus und dienen damit als wichtiger Kohlen-stoffspeicher.
Die Merenberger Blühwiese liegt eingebettet in Hochwaldflächen mit alten Buchen und Eichen und wird durch den Vöhlerbach abgegrenzt. Sie bietet bereits eine Reihe unterschiedlichster Lebensräume wie magere, feuchte und wechselfeuchte Flächen. Entsprechend vielfältig können auch die Tier- und Pflanzenarten sein, die sich dort ansiedeln werden oder zum Teil schon vor Ort sind. Denn bei einer Begehung im Juni 2021 wurden bereits acht Vogelarten, darunter der Eisvogel, sowie das in seinem Bestand stark gefährdete Braunkehlchen entdeckt. Auch zwei Libellenarten wurden beobachtet, sowie sechs Schmetterlingsarten, unter anderem der Helle Wiesenknopf-Ameisenbläuling, der in der Roten Liste als „stark gefährdet“ geführt wird.
Die bereits vorkommende Pflanzenvielfalt ist ebenfalls beeindruckend: 31 Arten wurden bei der Begehung gezählt, auch in ihrem Bestand rückläufige oder gefährdete Arten wie der Große Wiesenknopf, die Sumpf-Dotterblume oder der Gewöhnliche Augentrost. Einen kompletten Überblick über die Tier- und Pflanzenarten auf der Wiese wird es aber erst noch geben, denn das ist eine der ersten Aufgaben, die der Naturefund-Partner HGON, die Hessische Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz, übernehmen wird.
Bisher wurde die Wiese nur einmal jährlich zur Heuernte gemäht und extensiv bewirtschaftet. „Darauf lässt sich aufbauen“, sagt Wiese und führt weiter aus: „Diese Wiese hat das Potenzial zu einem ‚Trittsteinbiotop‘, das heißt, dass sich von hier aus die Artenvielfalt auf die umliegenden Flächen ausdehnen kann.“ In enger Kooperation mit der HGON wird die Fläche durch einen Kauf für die Natur gesichert. Damit hier ein geschütztes Paradies für Artenvielfalt entstehen kann, suchen die Naturschützer noch Spender, die bereits mit 5,00 € 2 m2 des wertvollen Biotops sichern können.
Weitere Informationen:
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