Gemeinsamer Erfolg zum Schutz des Kiebitz
Möglich wurde dieser Erfolg durch die Spenden zahlreicher Menschen sowie durch die enge Zusammenarbeit zwischen dem Wiesbadener Naturefund und dem Arbeitskreis Main-Kinzig der Hessischen Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz (HGON). Die Stadler Naturschutz-Stiftung aus Wehrheim machte den Kauf endgültig durch einen größeren Spendenbetrag komplett.Allein in Hessen nahm der Bestand des schönen Wiesenvogels in den letzten 20 Jahren um 95 Prozent ab. Ursache ist vor allem die Intensivierung der Landwirtschaft, die immer mit der Trockenlegung von Feuchtgebieten einhergeht. Einer der letzten Brutplätze in Südhessen befindet sich im Langenselbolder Flos. Die weiträumige Aue weist fast überall ein ausgeprägtes Bodenrelief auf. Dadurch bedingt finden sich viele zumindest zeitweise wasserführende Senken und Flutmulden, die bei Hochwasser gefüllt sind - optimal für Wiesenbrüter wie den Kiebitz und andere Limikolen. Durchflossen wird das Gebiet von der Kinzig und dem Hasselbach.
Bereits vor mehreren Jahren konnte der Arbeitskreises Main-Kinzig der HGON eine Fläche von etwa zwei Hektar renaturieren. Schnell erholte sich die Natur und ein einzigartiges Feuchtbiotop entstand. Störche, Kiebitze, Laubfrösche und viele andere seltene Arten kehrten zurück. Als dann eine angrenzende Fläche von knapp einem Hektar zum Verkauf stand, war klar, dass auch dieses Areal gesichert werden muss.
„Durch die Unterstützung der Stadler Stiftung werden neben dem Kauf nun auch die Renaturierungsmaßnahmen möglich, die den wiesenbrütenden Vogelarten einen Lebensraum bieten, in dem sie während der Rast Nahrung aufnehmen und während der Brutsaison im März und April eines jeden Jahres ungestört ihre Jungen aufziehen können“, sagt Katja Wiese, Geschäftsführerin von „Naturefund“.
Die Biologin Susanne Hufmann von der HGON will durch die Maßnahmen vor allem die Nahrungssituation für Wiesenvögel, wie auch für den Storch zu verbessern: „Dies kann durch die Anlage von größeren Flutmulden geschehen. Während der Brutzeit sind kurzrasige und vegetationsfreie Bereiche besonders hilfreich, da die Nahrung für Kiebitzküken durch die Austrocknung des Bodens und eine zu dichte Vegetation sehr schnell abnimmt.“
Ab sofort sammelt der Arbeitskreis Main-Kinzig der HGON Spenden für die Umgestaltung der Wiese in ein kiebitzgerechtes Biotop. Der Arbeitskreis Main-Kinzig der HGON bittet um Spenden auf das Konto: Raiffeisenbank Rodenbach, Konto 87130, BLZ 506 636 99, Betreff: Kiebitz. Die Spende ist steuerlich absetzbar.
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